Lindau (rad-net) - Mountainbikerin Johanna Techt kann wieder regelmäßig trainieren und startet nach ihrem schweren Rodelunfall vom Februar 2012 einen Comeback-Versuch. Inzwischen ist die 20-jährige Lindauerin wieder weitgehend schmerzfrei.
Vor 20 Monaten, an ihrem 19. Geburtstag, hatte das Cross-Country-Talent einen schweren Unfall mit dem Schlitten, bei dem ihr zehnter Brust-Wirbel zertrümmert wurde. Im Februar war Johanna Techt auf Mallorca mit einem Sonderstatus mit im Trainingslager der Nationalmannschaft, damals allerdings noch lange nicht schmerzfrei. «Mein Gefühl ist, ich fange nicht bei Null an, sondern bei minus Zehn», sagte sie damals. «Mein Ziel ist es, wieder Rennen fahren zu können. Aber ich lasse es kommen wie es kommt.»
In einer Pressemitteilung des Ghost Factory Racing Teams, das sie immer unterstützt hat, spricht Johanna Techt jetzt den Gedanken an ein Comeback etwas konkreter aus. «Ich denke, ich kann den Weg zurück schaffen. Es ist mir klar, dass es nicht einfach wird, aber ich möchte mir nie vorwerfen, es nicht versucht zu haben», sagt Tech.
Über den Winter wolle sie versuchen die Basis zu legen. «Dann sehen wir, was im Frühjahr möglich ist.» Druck verspüre sie nicht. «Ich freue mich einfach darauf, es – mit der Hilfe der Nationalmannschaft und meines Teams – versuchen zu können.»
Acht Monate später formuliert sie ihre Ziele also weiterhin vorsichtig, obwohl sie in der Rekonvaleszenz ein paar Schritte vorwärts gekommen ist. «Ich kann inzwischen eigentlich wieder richtig trainieren», sagt Techt auf Nachfrage von «rad-net». «Meinem Rücken geht es erstaunlich gut. Je mehr Bewegung, desto besser fühle ich mich.»
Johanna Techt hat im jüngeren Junioren-Jahrgang 2010 das Weltcup-Rennen in Houffalize gewonnen, damals vor der ein Jahr älteren Französin Pauline Ferrand Prevot. Im gleichen Jahr wurde sie in Haifa Dritte der Junioren-Europameisterschaft. Das gelang ihr ein Jahr später im slowakischen Dohnany erneut.
Nachdem sie durch den Unfall nicht nur sportlich einige Zeit verloren hat, sondern auch ein Schuljahr, beginnt die inzwischen 20-Jährige jetzt ein Studium der Sozialarbeit und zieht dafür nach Freiburg. Das leistungssportliche Umfeld ist für Mountainbiker dort ideal. «Studieren, trainieren, Spaß haben und schauen, was dabei herauskommt», beschreibt sie ihr Credo, dem immer noch ein gewisses Maß an Unsicherheit innewohnt. Nach einer so gravierenden Verletzung ist das nicht verwunderlich.