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Sabine Spitz beim Training für die Marathon-WM. Foto: privat
04.10.2012 11:00
Marathon-WM: Spitz peilt Regenbogentrikot an

Ornans (rad-net) - Die Marathon-Weltmeisterschaft am Sonntag im französischen Ornans ist der letzte Höhepunkt der Mountainbike-Saison 2012. Die Olympia-Zweite Sabine Spitz peilt das Regenbogen-Trikot an, während die deutschen Männer nur Außenseiter-Chancen auf Edelmetall besitzen.

«Eigentlich ist klar, das Regenbogen-Trikot muss mein Ziel sein», bekennt Sabine Spitz. Nachdem sie neben einer Gold-Medaille 2009 auf der Langstrecke bereits vier Silbermedaillen eingefahren hat und sie sich überdies seit den Olympischen Spielen wieder in die Reihe der Podestkandidatinnen gefahren hat, klingt das logisch. Es schließt allerdings nicht aus, dass sie bei einem entsprechenden Rennverlauf auch mit Silber oder Bronze zufrieden sein könnte. Es wäre ihre 14. WM-Medaille insgesamt.

Zumal ihr die Bedingungen im französischen Jura, 25 Kilometer südöstlich von Besançon, auch nicht unbedingt in die Karten spielen. Zur Wochenmitte war es im Loue-Tal noch ziemlich nass und deshalb sehr rutschig. Wenn es bis zum Sonntag so bleiben würde, dann müsste man auf den 63 Kilometern Laufpassagen einkalkulieren. «Das Wetter darf keine Rolle spielen. Ich werde gewappnet sein», sagte Spitz. Allerdings lässt sich nicht von der Hand weisen, dass sich bei nassem Wetter die Gewichte etwas zugunsten der Norwegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und auch der Russin Irina Kalentieva verschieben würden.

Dahle-Flesjaa war schon viermal Marathon-Weltmeisterin und ihr erklärtes Ziel ist ebenfalls der Titel. Mit der Schweizer Marathon-Weltmeisterin von 2010, Esther Süss, hat man noch eine weitere Fahrerin als Konkurrentin von Spitz auf dem Tableau. Wie sehr Titelverteidigerin Annika Langvad aus Dänemark nach Rippenbrüchen im Sommer jetzt schon wieder konkurrenzfähig ist, bleibt bis Sonntag offen.

Gespannt sein darf man auf Adelheid Morath. Wenn die Freiburgerin ihre Form von der Cross-Country-WM über die vergangenen Wochen konservieren konnte, dann kann sie unter den besten Sechs durchaus eine Rolle spielen. «Das Training lief gut und ich freue mich drauf. Was mir fehlt, ist die Erfahrung im Marathon», sagt Morath, die seit der WM in St. Wendel 2010 keinen echten Marathon mehr bestritten hat. Die Deutsche Marathon-Meisterin Elisabeth Brandau aus Schönaich ist für einen Top-Ten-Platz ebenfalls gut. «Es geht wieder besser, das Training schlägt an», so die 26-Jährige.

Bei den Herren gilt Titelverteidiger Christoph Sauser aus der Schweiz als Favorit. Ob einer der deutschen Männer in der Lage ist, für die zweite WM-Medaille nach Carsten Bresser, der Bronze 2003 gewann, zu sorgen, das lässt sich schwer prognostizieren.

Karl Platt aus Osthofen, Tim Böhme und Jochen Käß waren alle schon nahe dran, Moritz Milatz hat immerhin schon Marathon-EM-Bronze 2007 gewonnen. Aber aus den bisherigen Saisonergebnissen lässt sich kein zwingender Grund ablesen, einen der Vier aus der großen Schar möglicher Medaillenkandidaten hervor zu heben.

«Eigentlich geht es gut, ich habe das Training auf die WM ausgerichtet. Aber die Generalprobe bei der Trans-Zollernalb hat nicht geklappt und deshalb gehe ich nicht mit so einem guten Gefühl in die WM wie 2011», erklärt Böhme, der damals in Montebelluna Vierter war. Karl Platt zeigt sich «guter Dinge», obwohl die Saison für ihn bis dato nicht optimal lief. «Ich bin voll motiviert, fühle mich stark, aber es wird ein schweres Rennen“» meinte Platt. Auch Jochen Käß, 2011 Fünfter, erwartet «ein knüppelhartes Rennen», eines, das nicht unbedingt typisch für ein Marathon-Rennen sei. «Der Kurs rollt nicht, von Windschatten kann man kaum profitieren», so Käß. Für ihn wäre ein schmieriger Untergrund noch lange kein Nachteil.

Auch nicht für Cross-Country-Europameister Moritz Milatz. Der fürchtet aber, dass ihm die Renndauer zum Verhängnis werden könnte. «Das war bei mir schon öfter der begrenzende Faktor, aber ich bin zuversichtlich», sagt der 30-Jährige. Bei trockenem Wetter benötigte der Sieger im vergangenen Jahr knapp vier Stunden für die 84 Kilometer.

Unter den 29 männlichen deutschen Startern ist auch der Deutsche Meister Markus Kaufmann, der bei internationalen Meisterschaften bisher noch nicht in Erscheinung getreten ist, aber einen Leistungssprung vollzogen hat. Er könnte in die Top-Ten fahren, genauso wie Vizemeister Robert Mennen oder der DM-Dritte Hannes Genze.

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