San Pedro del Pinatar (dpa/rad-net) - Zum Auftakt der fünftägigen Murcia-Rundfahrt hat sich der siebenmalige Tour-de-France-Gewinner Lance Armstrong mit einem Platz im Hauptfeld begnügt.
Den Massensprint nach 166,6 Kilometern in San Pedro del Pinatar gewann der Südafrikaner Robert Hunter vom Team Garmin-Transitions vor Rabobank-Profi Graeme Brown und Vincente Reyes vom Team HTC-Columbia. Milram-Profi Roger Kluge (Cottbus) wurde Vierter und und musste sich damit nur den Sprintspezialisten geschlagen geben.
«Wir haben heute ein super Teamwork gezeigt», freute sich Ralf Grabsch, Sportlicher Leiter des Teams Milram, im Anschluss an die Auftaktetappe. «Besonders nach dem letzten Anstieg haben wir hervorragend gearbeitet. Wir waren sehr aggressiv, haben die Windverhältnisse genutzt und das Hauptfeld auseinandergefahren. Mit dem Rennen und dem Ergebnis heute bin ich sehr zufrieden.» Die Kaderathleten des Bund Deutscher Radfahrer (BDR), die sich bei der Rundfahrt auf die Bahn-WM in drei Wochen in Kopenhagen vorbereiten, konnten sich nicht auf den vorderen Plätzen platzieren. Bester BDR-Sportler war Erik Mohs auf Platz 75.
In Spanien feierte Armstrong sein diesjähriges Europadebüt, nachdem er in Australien im Januar seine Saison begonnen hatte. Sein RadioShack-Teamchef Johan Bruyneel hält ihn für stärker als zur vergleichbaren Zeit im Vorjahr, als Armstrong nach dreieinhalb Jahren in den Radsport zurückgekehrt war. Der 38-Jährige legt besonderen Wert auf das 22 Kilometer lange Zeitfahren. «Ich habe versucht an meiner Position beim Zeitfahren zu arbeiten. Im vergangenen Jahr habe ich nicht speziell das Zeitfahren trainiert - das war ein Fehler», sagte Armstrong vor dem Start der ersten Etappe. Bei seinem Versuch, die Tour im Juli 2009 zum achten Mal zu gewinnen, war er an Alberto Contador überraschend auch im Kampf gegen die Uhr gescheitert und hatte so dem Spanier den Weg zum Gesamtsieg geebnet.
Dem spanischen Veranstalter wurde vorgehalten, keine Italiener zur Murcia-Rundfahrt zugelassen zu haben. Der Grund soll «Vergeltung» für die Dopingsperre des populären Spaniers Alejandro Valverde in Italien sein. Der Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, Pat McQuaid, sprach nach Presseberichten von einer «Schande» und forderte von den Verantwortlichen eine Entschuldigung.
Der Veranstalter Francisco Guzmán hatte vor einem Monat gesagt, statt zweitklassige italienische Teams einzuladen, wolle er lieber den Spaniern eine Chance geben. Er verwies dabei auf die Dopingsperre seines spanischen Landsmanns durch das Nationale Olympische Komitee Italiens (CONI).
Die Sperre für Valverde, dem eine Verwicklung in den Skandal um den spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes zur Last gelegt wird, ist international vorerst nicht anerkannt und gilt nur für Italien. Ein Urteil des Internationalen Sportgerichtshof CAS steht noch aus.