Ornans (rad-net) - Mit Platz drei beim zweiten und letzten Marathon-Weltcup der Mountainbiker hat der Osthofener Karl Platt seine zuletzt starke Form bestätigt. Er musste sich nur dem Kolumbianer Leonardo Paez und Lukas Buchli aus der Schweiz geschlagen geben. Karl Platt, der am Sonntag in Singen Deutscher Marathonmeister geworden war, duellierte sich mit Buchli dabei lange um den zweiten Rang. Ungefähr in der Mitte des 83 Kilometer langen Rennens hatte Platt jedoch eine kleine Schwächephase, die ihn vorübergehend sogar hinter Buchlis Landsmann Huber zurückwarf. Als er sich wieder erholt hatte, konnte der 30-Jährige Pfälzer wieder auf den dritten Rang nach vorne fahren und erreichte das Ziel 3:13 Minuten hinter Paez.
In seine Einschätzung war trotz der Wiederholung des dritten Rangs vom ersten Rennen im türkischen Manavgat gemischt. „Ich bin schon etwas enttäuscht, dass ich den Gesamtsieg nicht einfahren konnte. Aber der Platz auf dem Podest und die Erfolgsserie zum Ende der Saison tröstet mich darüber hinweg“, kommentierte Platt das Rennen, das am Sonntagvormittag bei drei Grad Celsius begonnen hatte und insgesamt 3000 Höhenmeter aufwies.
Leonardo Paez, der sich mit dem Sieg auch die nur zweiteilige Gesamtwertung sicherte, war in den Anstiegen des Loue-Tals schon zu einem frühen Zeitpunkt davon und schließlich in 4:17:22 Stunden mit 2:04 Minuten Vorsprung zum Sieg gefahren. Für Karl Platt blieb im Gesamtklassement lediglich der vierte Rang.
Beim deutschen Vizemeister Stefan Sahm aus Mössingen ging nichts zusammen, er gab auf. Hannes Genze war auf Rang neun zweitbester Deutscher. Er hatte mit einigen Handicaps zu kämpfen, verlor seine Brille und hatte im schlammigen Untergrund deshalb dauernd Probleme mit der Sicht. Außerdem musste er einen Reifendefekt reparieren und dann brach auch noch sein Sattel. „Angesichts dieser Probleme bin ich mit Platz neun sehr zufrieden“, meinte Genze, der 11:46 Minuten Rückstand aufwies.
Sein Alb-Gold-Teamkollege Jochen Käß verzeichnete zwei Stürze und fand es „brutal schwierig“ die Motivation aufzubringen, sich bis ins Ziel durchzukämpfen. Er erreichte die Zeitmessung als Elfter (13:29 zurück) und war damit letztlich nicht unzufrieden. Zudem spülte es ihn auch noch auf den fünften Rang der Gesamtwertung, punktgleich mit Genze, der als Sechster geführt wurde. Stefan Sahm erledigte das Kapitel Marathon-Weltcup als 13.
Bei den Damen machte die Schweizerin Petra Henzi (3:38:12) über 60 Kilometer das Rennen. Die Marathon-Weltmeisterin von 2007 gewann mit 2:14 Minuten Differenz vor ihrer Landsfrau Esther Süss und 2:47 Minuten vor Blaza Klemencic aus Slowenien. Die, in Freiburg lebende Finnin Pia Sundstedt, sicherte sich mit Rang sechs (10:12 Minuten Rückstand) den Gesamtsieg. Dabei hatte Sundstedt mit großen Problemen zu kämpfen. Ein Bandscheibenvorfall im Training machte einen Start bis zuletzt unsicher. Dann flog ihr nach wenigen Kilometern ein Pedal weg und schließlich verklemmte sich auch noch die Kette so sehr, dass sie Minuten benötigte, um ihr Bike wieder flott zu bekommen.
Am Ende reichte es aber zu Rang sechs, der ihr den dritten Marathon-Weltcup-Gesamtsieg einbrachte. Der Marathon-Weltcup, der in diesem Jahr nur zwei Läufe beinhaltet, wird vom Radsport-Weltverband UCI im kommenden Jahr nicht mehr fortgeschrieben. Erhard Goller
