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Hanka Kupfernagel war erneut eine Klasse für sich, Malte Urban in der Wintersonne auf Titelkurs, Kupfernagel im Ziel und Fabian Danner als Crossläufer. Fotos: Mareike Engelbrecht
06.01.2008 15:55
DM Cross: Kupfernagel und Urban mit Favoritensiegen

Herford (rad-net) - Die Top-Favoriten Hanka Kupfernagel und Malte Urban haben sich am zweiten Tag der Deutschen Meisterschaften im Querfeldein die Titel in der Elite gesichert. Während Zeitfahr-Weltmeisterin Kupfernagel dabei nie Zweifel an ihrer Überlegenheit zuließ konnte sich Urban erst im Finale von seinen Konkurrenten lösen und begeistert angefeuert von nach Angaben der Polizei rund 4500 Radsportfans auf dem schweren Kurs am Langenberg in Herford zu seinem dritten Geländetitel fahren. Bei den Junioren holte sich zum Auftakt des zweiten Meisterschaftstages Fabian Danner den Titel.



Lokamatador Urban mit starkem Finale: „Einfach geil“

Malte Urban vom RC Endspurt Herford ist Deutscher Meister im Querfeldein 2008. Der Lokalmatador konnte nach einer Fahrzeit von 1:07:04 Stunden in einem spannenden Rennen Johannes Sickmüller vom Harvestehuder RSV auf den zweiten Platz verweisen. Dritter wurde Sickmüllers Teamkamerad und Titelverteidiger René Birkenfeld. Für Malte Urban, der die Strecke am Herforder Langenberg mit entwickelt hatte, war der Sieg bei seinem Heimspiel bereits der dritte deutsche Querfeldein-Meistertitel.

Taktisch war diese Ortskenntnis für den 33-Jährigen ein erheblicher Vorteil: „Ich bin im Training hier so oft gefahren, ich kenne jede Baumwurzel mit Vornamen. Ich wusste genau, dass ich meine Kräfte einteilen muss. Wenn ich das Anfangstempo von René mitgegangen wäre, wäre ich noch nicht einmal tot im Ziel angekommen.“ Außerdem profitierte Urban von der Anfeuerung zahlreicher Fans, die für eine eindrucksvolle Kulisse sorgten: „Die Leute haben mich einfach nach vorne gepeitscht. Wenn die Herforder mal die Hände aus den Hosentaschen nehmen und einen anfeuern, dann ist das einfach geil“, so Urban.

Direkt nach dem Start hatte sich Birkenfeld zunächst abgesetzt. Dahinter bildete sich das Verfolgerduo Urban und Sickmüller. Drei Runden vor Schluss gelang es schließlich Urban, sich von Sickmüller abzusetzen und zu Birkenfeld aufzuschließen. Ein Sturz in die Absperrung stellte aber die alte Rennsituation erneut her. Urban ließ sich trotzdem nicht entmutigen und schaffte kurz vor dem Finale erneut den Anschluss. In der letzten Runde setzte er sich dann von den Hamburgern ab.

Für den enttäuschten Birkenfeld war seine Taktik trotzdem logisch: „Lieber vorne sterben als hinten nichts erben“, so der 24-Jährige, der zuletzt Mitte Dezember den Cross des Deutschland-Cups in Homburg-Schwarzenbach gewonnen hatte. „Ich bin einfach von Anfang an Vollgas gefahren. Entweder es geht, oder es geht nicht. Am Ende konnte ich das hohe Tempo nicht mehr mitgehen“, so Birkenfeld. Zweifel am neuen Titelträger gab es auch für Johannes Sickmüller keine: „Malte Urban hat verdient gewonnen. Mehr war für uns nicht drin.“

Komplettiert wurde das erfolgreiche Abschneiden der Lokalmatadoren in Ostwestfalen durch Finn Heitmann auf Platz vier. Der 22-Jährige vom RC Endspurt Herford war nach dem Rennen sichtlich beeindruckt: „Die Zuschauerkulisse war einfach affengeil.“ Fünfter wurde Fabian Brzezinski vom Team IGAS Wendland. Der als Mitfavorit gehandelte U23-Fahrer Paul Voß vom Team 3C Gruppe verlor nach einer guten Viertelstunde des Rennens mit defektem Schaltwerk den Anschluss und wurde Neunter. „Ärgerlich. Ich habe mich so gut gefühlt und dann das“, so Voß, der gut 500 Meter laufen musste, bis er auf neuem Rad das Rennen fortsetzen konnte.

Auch aus Sicht des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) präsentierte sich die erste Deutsche Meisterschaft des Jahres optimal. BDR-Koorditantor Röseler sah eine erstklassige Veranstaltung: „Herzlichen Glückwunsch den Herfordern und dem Veranstalter. Das Wetter hat zwar nicht so ganz mitgespielt aber es war eine organisatorisch und sportlich hervorragende Meisterschaft.“

Ergebnisse

Malte Urban

Johannes Sickmüller

René Birkenfeld



Kupfernagel überlegen: „Lange nicht mehr so schlammiges Rennen gefahren“

Herford (rad-net) - Hanka Kupfernagel aus Werder hat überlegen die deutsche Meisterschaft im Rad-Cross gewonnen. Die dreifache Weltmeisterin verwies die erst 20-jährige Stefanie Pohl vom BRC Zugvogel Berlin mit 1:50 Minuten Rückstand auf den zweiten Platz, Birgit Hollman aus Kleinmachnow wurde mit 2:10 Minuten Rückstand Dritte. Auf den Plätzen Mountainbike-Spezialistin Susanne Juranek vom RSC Oldenburg als Vierte und Lokalmatadorin und Deutschland-Cup-Siegerin Nicole Kampeter vom RC Endspurt Herford als Fünfte.

Der Kurs in der Parkanlage am Langenberg glich dabei am Sonntag nach stundenlangen Regenfällen in der Nacht einer Schlammpiste und stellte höchste Anforderungen an die Technik der Fahrerinnen und an das Material. „Die Bedingungen waren heute grenzwertig, ich bin schon lange nicht mehr so ein schlammiges Rennen gefahren. Das war das reinste Technik-Training“, kommentierte Zeitfahr-Weltmeisterin Kupfernagel nach dem Rennen dem Parcours.

Die 33-Jährige vom Team World Sports Star - Focus hatte sich direkt nach dem Start des Rennens mit Birgit Hollmann, Stephanie Pohl und Susanne Juranek vom Feld abgesetzt. Kupfernagel, die nach dem Start zunächst noch auf Platz fünf lag, konnte sich aber schnell auch von ihren Mitstreiterinnen absetzen und den Vorsprung kontinuierlich ausbauen. Dahinter gab es einen Dreikampf um die Plätze. In der zweiten Runde konnte sich dann Pohl von Hollmann und Juranek lösen, in Runde drei musste Juranek abreißen lassen und den Kampf um Bronze aufgeben.

„Teilweise war es einfacher zu laufen als zu fahren. Die Jungs im Material-Depot haben heute glaube ich genau so viel geleistet wie ich“, so Kupfernagel, die in Herford ihre 28. nationale Meisterschaft feiern konnte.

Stephanie Pohl war mit dem Ausgang des Rennens und ihrer Silbermedaille sehr zufrieden: „Am Anfang war ich schon sehr nervös. Aber mit der Strecke bin ich gut zurecht gekommen und von Hanka geschlagen zu werden ist keine Schande.“ Platz vier ging an die Oldenburgerin Susanne Juranek die über die verpasste Medaille allerdings nicht wirklich traurig war. „Die ganze Saison hat gezeigt, dass die die heute vorne waren, auch die klaren Favoriten sind. Ein vierter Platz ist der wo ich hingehöre. Daher bin ich mit meiner Platzierung sehr zufrieden.“ Beste Juniorin im Meisterschaftsrennen war Gesa Brüchmann von der RSG Nordheide.

Ergebnisse

Hanka Kupfernagel

Stephanie Pohl

Birgit Hollmann



Junioren-Titel für Fabian Danner: „Habe mich wohl gefühlt“

Herford (rad-net) – Fabian Danner ist Deutscher Crossmeister der Junioren. Der 17-Jährige von der Radunion Wangen holte sich in Herford den Titel vor Josef Rauber vom RSC St. Wendel und Max Walsleben vom RS Kleinmachnow. Das Trio setzte sich bereits in der ersten Runde vom Feld ab, bevor Walsleben nach einem Sturz zurückfiel und auch Rauber das Tempo von Danner nicht mehr halten konnte. Eine geschlossene Mannschaftsleistung zeigte auch Team des 17-jährigen Deutschen Meisters: Mit Platz vier durch Simon Nuber und Michael Schweizer als Jugendmeister des Vorjahres auf Platz fünf kamen gleich drei Wangener Sportler unter die ersten fünf. Deutschland-Cup-Sieger Toni Bretschneider wurde hinter dem Oldenburger Heere Eilerts Siebter.

„Ich habe mir mehr ausgerechnet, aber durch meinen Sturz alles verloren“ kommentierte ein enttäuschter Max Walsleben seinen Bronze-Platz direkt nach dem Rennen. Josef Rauber war dagegen auch mit seinem zweiten Platz zufrieden: „Mein Ziel war zwar Gold, aber im Matsch hatte ich schon meine Probleme und Fabian war einfach besser“. Glücklich war der neue Deutsche Meister Fabian Danner: „Ich bin natürlich super zufrieden. Das Tempo hat mir gelegen und im Schlamm und auch auf den Straßenabschnitten habe ich mich wohl gefühlt.“

Ergebnisse

Fabian Danner (Radunion Wangen)

Josef Rauber (RSC St. Wendel)

Max Walsleben (RC Kleinmachnow)



Titel an Meisen, Ehrke, Böhm-Gräber und van der Sloot - Berichte vom ersten Meisterschaftstag in Herford



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