Wünsdorf (rad-net) - Dem Radsport und seinen Traditionen, insbesondere im einstigen Landkreis Teltow, ist eine Ausstellung gewidmet, die am Sonntag, dem 2. September 2007, im Museum des Teltow im Zossener Ortsteil Wünsdorf eröffnet wird.
Gegliedert ist die interessante und sehr umfangreiche Schau in die Themenbereiche Rund um Berlin, Radsport im Teltow und Berliner Sechstagerennen auf Kurs 100.
Ausgangspunkt der Ausstellung, die sich als ein Forum für sauberen Sport versteht, ist die Würdigung von Deutschlands ältestem Straßenradrennen „Rund um Berlin“, das am 28. August 1896 erstmals mit Start und Ziel in Zossen ausgetragen wurde. Fast auf den Tag genau vor 111 Jahren also...
Die Premierendistanz über 318 Kilometer führte bei Dauerregen über aufgeweichte Chausseen und das Kopfsteinpflaster der vielen Dörfer auf dem weiten Kurs rund um die alte Reichshauptstadt. Als Sieger trug sich damals Gustav Gräben vom Brandenburger Touren-Radfahrer-Verein in die Goldene Chronik des Radklassikers ein. In weiteren Austragungen haben sich über ein Jahrhundert lang viele deutsche Spitzenfahrer in der Siegerliste verewigt. Einer der erfolgreichsten Akteure aus der Region des Teltow war Gustav Schulze aus Trebbin. Der Stellmacher fuhr am Anfang des vorigen Jahrhunderts mit, kämpfte nicht nur gegen die stärkste Konkurrenz, sondern auch gegen Reifenschäden und Gabelbrüche an, die seine möglichen Siege verhinderten. Eine herrliche Urkunde aus dem Jahr 1909 bezeugt, dass sein Siegeswille dennoch belohnt wurde.
Erinnert wird auch an die legendären Gebrüder Adolf und Richard Huschke, an Paul Kohl und Erich Aberger sowie die Helden der neuen Zeit von dem fünfmaligen (Rekord-) Sieger Klaus Ampler, Rudi Kirchhoff (4 Erfolge) bis zu Erik Zabel und Jan Ullrich. Werner Ruttkus
