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Tagessieger Erik Zabel jubelt im Ziel der dritten Etappe.
12.08.2007 17:24
Zabel holt 13. Etappensieg - Voigt verteidigt Gelb

Offenburg (dpa) - Mit dem «alten Fuchs» Erik Zabel ist noch zu rechnen. Der 37 Jahre alte Milram-Kapitän holte seinen insgesamt 13. Etappensieg bei der Deutschland-Tour und überraschte im Ziel der Schwarzwald-Etappe als Schnellster nach 181,8 Kilometern.

Im Massensprint verwies der Berliner, der vor zweieinhalb Monaten Doping in einem sehr begrenzten Zeitraum im Jahr 1996 gebeichtet hatte, seine Konkurrenten José Rojas aus Spanien und Bradley McGee aus Australien auf die Plätze. Unter den Geschlagenen war auch Pechvogel Gerald Ciolek vom T-Mobile-Team. Der U23-Weltmeister rutschte bei Tempo 70 an der Spitze des Feldes aus den Pedalen und vermied knapp einen Sturz, der fatale Folgen hätte haben können.

In der Gesamtwertung lief alles nach dem Wunsch von Vorjahresressieger Jens Voigt, der im Gelben Trikot Richtung Alpen fährt. Der 35 Jahre alte Berliner vom dänischen CSC-Team verteidigte auf der dritten Etappe von Pforzheim nach Offenburg die Führung im Gesamtklassement mit 27 Sekunden vor seinem vermeintlichen Hauptkonkurrenten Levi Leipheimer (USA). Voigt war nach dem Sieg seines Teams beim Mannschafts-Zeitfahren in Bretten über 42,2 Kilometer am Vortag an die Spitze gefahren. «Ich hoffe, ich kann die 'Königsetappe' am Dienstag auf den Rettenbachferner in Tirol noch in Gelb in Angriff nehmen. Heute lief für uns alles optimal», sagte Voigt im Ziel.

«Schon zu Beginn der Etappe habe ich gemerkt, dass ich gute Beine habe. Im Finale habe ich mich an Ciolek orientiert. Als sich 200 Meter vor dem Ziel eine Lücke auftat, habe ich es riskiert und bin raus», sagte Zabel nach seinem vierten Sieg in diesem Jahr. Am 29. August wird auf einer Präsidiumssitzung des Bundes Deutscher Radfahrer festgelegt, ob Zabel für die WM im September in Stuttgart nominiert wird.

Alles läuft auf einen Showdown auf der Alpen-Etappe nach Sölden hinaus. Dort hatte vor zwei Jahren Leipheimer auf 2671 Metern Meereshöhe gewonnen und dabei auch den chancenlosen Jan Ullrich hinter sich gelassen. «Vor dem Rettenbachferner habe ich ein bisschen Bammel. Man wird sehen, wie es da bei mir läuft», sagte Voigt. «Der Rettenbachferner entscheidet die Deutschland-Tour», prophezeite Leipheimer, der sich vor zwei Jahren den Gesamtsieg holte und sich im Vorjahr nur Voigt beugen musste.

Der Amerikaner, bis zum Vorjahr in Diensten des Gerolsteiner-Teams und nach dem Rückzug seines jetzigen Sponsors Discovery Channel am Saisonende womöglich arbeitslos, äußerte sich zu seinen wahren Ambitionen bei der Deutschland-Tour nur vage: «Eigentlich bin ich hier, um die Spanien-Rundfahrt vorzubereiten». Die Tour de France hatte er als Dritter hinter dem umstrittenen Alberto Contador aus Spanien und Cadel Evans aus Australien beendet.

Christian Leben (Hannover) und der Niederländer Niki Terpstra hatten sich auf der dritten Etappe schon nach 16 Kilometern vom Hauptfeld abgesetzt und das Rennen lange bestimmt. Aber bei der Abfahrt vom letzten großen Anstieg war ihre Flucht 45 Kilometer vor dem Ziel beendet, und die Teams der Klassement-Fahrer übernahmen zunächst die Regie. Im Finale attackierten ein Mal noch vier Fahrer, unter ihnen Matthias Russ vom Team Gerolsteiner. Aber auch deren Zeit als Spitzenreiter war knapp bemessen. Das Feld fuhr acht Kilometer vor Offenburg wieder zusammen. Der letzte Ausreißversuch von zehn Fahrern, unter ihnen Voigt, scheiterte 2500 Meter vor dem Zielstrich.

Wie am Vortag mussten sich zahlreiche Fahrer am Morgen wieder den Doping-Kontrolleuren des Weltverbandes UCI stellen. Bei 55 Fahrern, darunter die Mitglieder der Gerolsteiner-Equipe, wurden Blut- Kontrollen vorgenommen. Alle Befunde waren ohne Auffälligkeiten.


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