Hamburg (dpa) - Jungprofi Linus Gerdemann hat Blutvolumentests für alle Fahrer bei der Tour de France gefordert.
«Bei T-Mobile, finde ich, machen wir schon sehr viel. Ich hoffe aber, dass solche Blutvolumentests in Zukunft nicht nur bei uns vorgenommen werden - sondern durch die UCI bei allen Teams», sagte der Hoffnungsträger von T-Mobile, der nach seinem Etappensieg am 14. Juli für einen Tag das Gelbe Trikot tragen durfte, in einem Interview der «Süddeutschen Zeitung».
Laut Gerdemann sollte es «gang und gäbe sein, dass nicht nur ab und zu Blut abgenommen wird: Offizielle Blutvolumentests bei allen Teams wären wünschenswert.» Es gebe noch viel Verbesserungspotenzial, «und vor allem Mediziner und Experten müssten uns sagen, wo die großen Schlupflöcher sind». Blutvolumenmessungen seien zwar nicht immer ganz angenehm, meinte Gerdemann, «aber es macht mehr Freude, wenn deine Erfolge vielleicht nicht mit hundert Prozent, aber doch sehr großer Glaubwürdigkeit versehen sind». Mit dem Verfahren lassen sich Abweichungen im Blutbild und damit mögliche Hinweise auf Doping feststellen.
Jeder Radprofi sei für sein eigenes Handeln verantwortlich. «Für mich kam es nie in Frage zu dopen», versicherte der T-Mobile-Youngster in dem «SZ»-Interview. Er kenne die Geständnisse früherer Profis wie beispielsweise Bjarne Riis, aber diese Zeiten seien vorbei. «Deshalb kann ich für meine Zeit definitiv ausschließen, dass es dort flächendeckendes Doping gab», meinte der 24-Jährige. Er sei so selbstbewusst zu sagen: «Mein Etappensieg ist ein Zeichen, dass es sauber geht.»