Lagos (rad-net) - Alessandro Petacchi kommt in Schwung: Bei der Algarve-Rundfahrt setzte sich der Sprinter vom Team Milram schon zum zweiten Mal in dieser Woche durch - nachdem ihm sein Sieg am Mittwoch noch von der Jury aberkannt worden war gab es diesmal keine Diskussionen. Für den Italiener war es der 123. Karriere-Erfolg, für das deutsch-italienische Team Milram der dritte der Saison. Grund zum Jubeln hatte in am Ende der mit 208,3 Kilometer längsten Etappe in Lagos auch das T-Mobile-Team. Der Österreicher Bernhard Eisel holte für die Mannschaft in magenta Platz zwei und übernahm damit das gelbe Trikot des Gesamtführenden. Alessandro Petacchi belegt in der Gesamtwertung mit drei Sekunden Rückstand Rang zwei. Dritter der Etappe nach Lagos wurde Tomas Vaitkus aus dem amerikanischen Team Discovery Channel.
„Diesmal hat alles gepasst“, jubelte Petacchi. Nachdem sich am Mittwoch auch seine Konkurrenten über die Rücksetzung auf Platz vier überrascht gezeigt hatten, hatte der Top-Sprinter gestern 400 Meter vor dem Ziel in einem Kreisverkehr den Anschluss an seine Teamkameraden verlassen und war im Finale ohne Chance. „Heute war aber alles wieder in Ordnung“, so Petacchi. „Das Rennen war sehr schwer heute. Wir haben schon fast befürchtet, dass wir die Ausreißer nicht mehr einholen, aber fünf Kilometer vor dem Ziel waren wir dann dran. Im Spurt trat Marco Velo als Erster an. Eisel war direkt an seinem Hinterrad. 230 Meter vor dem Ziel habe ich dann angetreten und gewonnen. Heute habe ich mich stark gefühlt“, sah sich der Italiener endlich bestätigt.
Eigentlich hatte das Profil eher für die Ausreißer gesprochen. Zwei Berge kurz hintereinander und 50 Kilometer vor dem Ziel schienen ideal für die drei Flüchtigen des Tages. Bereits früh hatten sich Philippe Gilbert (Francaise des Jeux), Tom Stubbe (Chocolade Jacques) und der junge Niederländer Thomas Berkhout (Rabobank CT) aus dem Hauptfeld verabschiedet und zwischenzeitlich bis 11:35 Minuten Vorsprung herausgefahren. In Foia, einem Anstieg der 2. Kategorie rund 50 Kilometer vor dem Ziel, bekamen sie starke Begleitung durch Davide Rebellin (Gerolsteiner) und Vladimir Gusev (Discovery Channel), die als einzige zu dem Trio aufschließen konnten. Aber am Ende reichte es aber trotzdem nicht.