Bordeaux (dpa) - Die beiden Radprofis Jan Ullrich und Oscar Sevilla bleiben weiterhin beim T-Mobile-Team angestellt. Arbeitsrechtlich ergebe sich nach der Suspendierung des Duos wegen Doping-Verdachts keine neue Situation.
Das teilte T-Mobile-Manager Olaf Ludwig am ersten Ruhetag der Tour de France in Bordeaux mit. Am Vortag hatte er die fristlose Kündigung des Vertrages von Ullrich-Betreuer Rudy Pevenage bekannt gegeben. Ludwig: «Da gab es keinen Spielraum. Die Beweislast gegen Pevenage war eindeutig.» Schätzungen zu Folge soll der 51-jährige Belgier als Ullrich-Betreuer und Teamchef pro Saison rund 300 000 Euro verdient haben.
Der ehemalige Team-Kapitän Ullrich und der Spanier Sevilla, die vor dem Tourstart wegen ihrer offensichtlichen Verbindungen zu dem stark belasteten spanischen Mediziner Eufemiano Fuentes nach Hause geschickt wurden, blieben vorerst lediglich suspendiert. «Das wird sicherlich noch dauern, bis es da eine neue Entwicklung gibt. Anwälte beschäftigen sich damit - da ist eine Woche gar nichts», sagte Ludwig.
Matthias Kessler, der Tour-Etappengewinner von Valkenburg, steht weiter zu seinem Freund Jan Ullrich. Der 27-jährige Nürnberger bestätigte, regelmäßig mit dem unter starkem Doping-Verdacht stehenden Wahlschweizer in Verbindung zu stehen. «Ich halte weiter Kontakt», sagte Kessler, der dadurch keine Nachteile von seinem Sponsor T-Mobile fürchtet: «Wir können frei unsere Meinung sagen und das tue ich weiter. Der Sponsor hat erklärt, dass er weiter hinter der Mannschaft und dem Radsport steht, und der Sponsor hat gemerkt, dass wir weiter motiviert sind und eine gute Tour fahren.»
Nach dem schockierenden Fehlstart mit den Suspendierungen Pevenages, Ullrichs und Sevillas könnte die bisherige Tour-Bilanz der Bonner kaum besser sein. Zwei Etappensiege durch Kessler und den Ukrainer Sergej Gontschar, der dazu noch das Gelbe Trikot trägt, können sich sehen lassen.