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Schumacher genießt sichtlich seinen Sieg bei der 18. Etappe des Giro d'Italia.
25.05.2006 19:55
Schumacher gewinnt - Basso strebt Gesamtsieg an

Gemona del Friuli/Monte Carlo (dpa) - Stefan Schumacher erkämpft seinen zweiten Etappensieg, Ivan Basso strebt souverän dem 66. Giro- Sieg eines Italieners in der 89-jährigen Geschichte des Rennens entgegen.

Auf der 18. Etappe vom österreichischen Sillian nach Gemona del Friuli über 210 Kilometer setzte sich der Gerolsteiner-Profi gegen seine Mitstreiter in einer fünfköpfigen Ausreißer-Gruppe durch. Etwa 120 Kilometer vor dem Ziel hatte sich das Quintett vom Feld gelöst und teilweise über sieben Minuten Vorsprung heraus gefahren. Nach dem gemeinsamen Passieren von drei Bergwertungen setzte sich Schumacher im Spurt vor seinen Konkurrenten Jose Ivan Gutierrez Palacios (Spanien) und Marzio Bruseghin (Italien) durch.

Basso, der große Favorit kam mit dem Hauptfeld ins Ziel und hat im Kampf um das Rosa Trikot weiter 5:43 Minuten Vorsprung auf den Zweiten José Gutierrez (Spanien). Damit fährt er unaufhaltsam dem zehnten italienischen Giro-Sieg in Serie entgegen. Als letzter Nicht- Italiener hatte 1996 der Russe Pawel Tonkow die Italien-Rundfahrt gewonnen.

Jan Ullrich, der nach 40 Kilometern gemeinsam mit Olympiasieger Paolo Bettini einen Ausreißversuch initiiert hatte, kam mit dem Hauptfeld ins Ziel. Unverhofften Rückenwind bekam der T-Mobile- Kapitän von seinem in der Vergangenheit härtesten Tour- Rivalen Lance Armstrong. «Ullrich gewinnt die Tour», erklärte der nach seinem siebten Tour-Sieg im Vorjahr zurückgetretene US- Amerikaner am Rande des Formel-1-Grand-Prix in Monaco. «Er wird beim Giro immer stärker und ich denke, auch Basso wird einmal nachlassen», fügte Armstrong hinzu.

Tags zuvor hatten auch eine verkürzte Streckenführung wegen Wetterkapriolen und die Erschütterungen durch die Doping-Affäre in Spanien auf der 17. Etappe nichts an Bassos Überlegenheit geändert. Der Doping-Skandal um die Verhaftung des Liberty-Seguros-Chefs Manolo Saiz zog Kreise bis Italien - auch gegen Bassos Chef Bjarne Riis soll ermittelt werden.

Den Tagessieg auf der nach Fahrerprotesten auf lediglich 121 Kilometer verkürzten Etappe sicherte sich Leonardo Piepoli (Italien) eine Sekunde vor Basso. Ullrich fuhr wieder im «Gruppetto» ins Ziel und verlor 11:19 Minuten auf Piepoli. Er absolvierte die Etappe wie viele andere Profis dick eingepackt wie im Winter. In den Tälern regnete es zum Teil in Strömen, leichter Schneefall setzte ab 2000 Meter ein.

Nach seinem sehenswerten Auftritt am Vortag hatte er auf seiner Internetseite eine positive Zwischenbilanz gezogen. «Ich merke förmlich, wie ich jeden Tag einen Sprung nach vorne mache. Als es mir zu schnell wurde, fuhr ich, ohne ans Limit zu gehen, meinen Tritt nach oben. Trotzdem konnte ich dabei Zeit auf di Luca und Cunego gutmachen, die Anfangs einen größeren Vorsprung hatten. Das zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin», erklärte Ullrich, der wegen einer Kniereizung erst verspätet in die Saison starten konnte.

Seit Mittwoch ist das T-Mobile-Team nur noch mit sechs Fahrern am Start. Der Ukrainer Sergej Gontschar, der nach der 5. und 7. Etappe das Rosa Trikot trug, trat zur 17. Etappe wegen einer Sturzverletzung nicht mehr an.


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