Zeulenroda (dpa) - «Ich will die Kunst des Zeitfahrens meistern.» Dieses Ziel hatte sich Amy Gillett für 2005 gesetzt. Doch eine Tragödie verhinderte dies: Die Australierin starb am 18. Juli bei einem Verkehrsunfall nahe Zeulenroda im Alter von 29 Jahren.
Am 19. Juli wollte sie zum Auftakt der Thüringen-Rundfahrt bei der 12,7 Kilometer langen Prüfung ihre Fortschritte unter Beweis stellen. Seit gerade einmal fünf Jahren saß Amy Gillett auf dem Rennrad. Ihren größten sportlichen Erfolg hatte sie bereits 1996 als Ruderin gefeiert. Bei den Olympischen Spielen in Atlanta fuhr sie auf dem Lake Lanier noch unter ihrem Mädchennamen Safe mit dem Achter als Fünfte über die Ziellinie.
Weil sie vier Jahre später nicht für die Olympischen Spiele 2000 in ihrer Heimat nominiert wurde, wechselte «Betty», wie sie von ihren Freundinnen genannt wurde, das Metier und stieg um aus dem Boot auf das Rennrad. In diesem Jahr wurde Amy Gillett Dritte bei den australischen Meisterschaften im Zeitfahren. In der Rangliste des Radsport-Weltverbandes UCI wurde sie an Position 82 geführt. Eigens für die Sommersaison mit den zahlreichen Radrennen in Europa hatte sie neben ihrem Hauptwohnsitz in Mt. Helen einen Zweitwohnsitz im italienischen Novellara.
Wichtiger als aller Sport, als Titel und Triumphe war ihr jedoch ihre Ehe mit dem früheren Leichtgewichts-Ruder-Weltmeister Simon Gillett. «Am wichtigsten ist es für mich, meinem Ehemann eine Menge Liebe zu geben», hatte Amy Gillett immer wieder betont.