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Lance Armstrong nach einem Rennen.
01.04.2005 17:10
Erneut Doping-Vorwürfe aus Armstrongs Umfeld

Austin (dpa) - Der sechsfache Tour-de-France-Sieger Lance Armstrong wird erneut mit Doping in Verbindung gebracht.

Sein ehemaliger Betreuer Mike Anderson hat vor Gericht erklärt, dass er zu Beginn des vergangenen Jahres «ein verbotenes Medikament» in Armstrongs Badezimmer in dessen Europa-Residenz in Girona/Spanien gefunden habe. Es habe sich wahrscheinlich um ein anaboles Steroid gehandelt, teilte Anderson mit, mit dem Armstrong seit vergangenem Jahr im Rechtsstreit um Geldforderungen liegt.

Anderson fordert angeblich versprochene 500 000 Dollar und ein signiertes Gelbes Trikot von dem 33-jährigen Texaner. Als «absurd» bezeichnete Armstrong-Anwalt Timothy Herman die Anschuldigungen laut «Radsport-News». Die Gegenseite habe die Anschuldigungen angekündigt für den Fall, dass die Forderungen nicht erfüllt würden, sagte Herman.

«Sie haben gedroht, genau das zu tun, wenn wir nicht Geld zahlen. Sie hätten auch gleich Skimasken überziehen können, als sie 500 000 Dollar verlangten. Wir haben ihnen gesagt, wir lassen uns nicht erpressen wegen etwas, was nicht wahr ist», erklärte der Anwalt. Ex-Betreuer Anderson, der von dem Radprofi im November 2004 entlassen wurde, meldete jetzt seinen angeblichen Drogen-Fund auch der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA.

Auf seinem langen Erfolgsweg war dem geheilten Krebspatienten Armstrong immer wieder Doping unterstellt worden. Im Vorjahr trat in einem Buch seine ehemalige Pflegerin Emma 0'Reily als Kronzeugin auf und behauptete, sie habe für ihren damaligen Chef gebrauchte Spritzen entsorgen müssen. Außerdem hätte sie Armstrong zu konspirativen Treffen geschickt, um Doping-Präparate in Empfang zu nehmen. Armstrong, der Doping-Gebrauch immer strikt leugnete, ging jedes Mal gegen diese Vorwürfe gerichtlich vor.

Der Seriensieger, der lange Jahre auch mit dem inzwischen in einem Doping-Prozess verurteilten Sportmediziner Michele Ferrari zusammenarbeitete, will bei der Flandern-Rundfahrt starten und dann in die USA zur Tour of Georgia zurückkehren. Für den 18. April lud Armstrong zu einer Pressekonferenz, auf der er womöglich seinen Rücktritt zum Jahresende verkünden will. Im Juli will er ein letztes Mal die Tour bestreiten und sie zum siebenten Mal in Folge gewinnen.


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