(rad-net) - Der Jugend-Sieger des Albert-Richter-Cups für Radsprinter trägt in diesem Jahr einen berühmten Namen. Sascha Hübner vom Chemnitzer PSV ist der Sohn von Bahnsprint-Legende Michael Hübner. Mit 159 Punkten setzte er sich in der Gesamtwertung der Serie von sieben Sprintwettkämpfen durch.
Der Albert-Richter-Cup 2004 war der letzte, der von der Radsprint-Mäzenin Renate Franz unterstützt wurde. Nach acht Jahren beendet die Kölnerin ihr privates Engagement, das sie sich nach eigenen Angaben seit 1997 fast 70.000 Euro hat kosten lassen. "Ich hätte gern Sascha Hübner zu seinem Erfolg gratuliert. Vor acht Jahren habe ich seinem Vater prophezeit, dass Sascha irgendwann einmal den Albert Richter-Cup gewinnen wird", sagt sie, "aber weil der letzte Lauf kurzfristig wegen einer Großveranstaltung im Rhein-Energie-Stadion von Köln nach Rostock verlegt werden musste, konnte ich leider beim Finale nicht dabei sein."
Die Sprintserie ist für den Bund Deutscher Radfahrer ein wichtiger Bestandteil der Nachwuchsförderung auf der Bahn und soll im kommenden Jahr auch ohne den finanziellen Einsatz von Renate Franz fortgesetzt werden. "Wir bedanken uns bei Renate Franz für ihr außergewöhnliches Engagement. Solch ein privates Mäzenatentum gibt es nur noch ganz selten", erklärt BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer. Die Serie von Bahnsprint-Wettkämpfe werde es auch 2005 geben, so Bremer. Und Sprint-Bundestrainer Detlef Uibel präzisiert: "Es ist wichtig, ein Wettkampfsystem von Anfang Mai bis Ende September zu haben. Für das nächste Jahr stehen bereits Augsburg, Cottbus, Chemnitz, Köln und Fredersdorf als Veranstalter fest." Mit weiteren Orten werde verhandelt.
Ob allerdings die Sprintserie im nächsten Jahr Albert-Richter-Cup heißen wird, sei offen. Auf Initiative von Renate Franz war die Serie nach dem Kölner Radsprinter Albert Richter benannt worden, der in den 30er-Jahren zu den Stars des Radrennsports gehörte, wegen seiner politischen Haltung aber von den Nazis verfolgt wurde und 1940 unter mysteriösen Umständen im Gefängnis starb.
Ergebnisse
Albert-Richter-Cup 2004 - Endstand nach sieben Rennen
Männer: 1. Michael Seidenbecher (Sprintteam Erfurt) 104 Pkt., 2.
Marco Jäger (RSC Wittlich) 97, 3. Michael Spieß (RSG Augsburg) 79
Frauen: 1. Christin Muche (RSC Cottbus) 83, 2. Daniela Claußnitzer
(Frankfurter RC 90) 51, 3. Dana Glöß (RSV Werner Otto Berlin).
Junioren: 1. Maximilian Levy (RSC Cottbus) 122, 2. Benjamin Wittmann
(RV Bann) 92, 3. Robert Förstemann (SSV Gera) 82.
Männliche Jugend: 1. Sascha Hübner (PSV Chemnitz) 159, 2. Daniel
Rackwitz (RSC Sprintteam Schwerin) 72, 3. Robert Delleske (NRVg Luisenstadt) 53.
Juniorinnen/Weibliche Jugend: 1. Miriam Welte (RSC Kaiserslautern)
135, 2. Jane Gerisch (Frankfurter RC 90) 118, 3. Franziska König (Frankfurter
RC 90) 85.
Ergebnisse der einzelnen Läufe ...