Lille (dpa) - Dem schottischen Radprofi David Millar drohen nach seinen Doping-Geständnissen zwei Jahre Sperre und die Aberkennung seines Titels als Zeitfahr-Weltmeister, berichtete die französische Sportzeitung «L'Equipe».
Der 27-jährige Millar gehört zur französischen Cofidis-Mannschaft, gegen die seit Februar wegen organisierten Dopings ermittelt wird. Am 20. Juli gab es im Büro des ermittelnden Richters Richard Pallain eine zweistündige Gegenüberstellung mit seinem ehemaligen Team-Kollegen Philippe Gaumont (Frankreich), der Millar erneut schwer belastete. Der Team-Kapitän soll Gaumont zum Doping angehalten haben.
Millar gab zu, sich vor seinem Sieg beim letzten Zeitfahren der vergangenen Tour de France gedopt zu haben. Sein ehemaliger Mannschafts-Kamerad Massimilano Lelli (Italien) und der Arzt des Konkurrenz-Teams Euskaltel, Jésus Losa, hätten ihn mit unerlaubten Mitteln versorgt. Unter anderem spritzte sich Millar das als Blut-Doping-Präparat verwendete Hormon EPO und schnupfte ein Gemisch aus Ephedrin und einem Aufputschmittel. Zusammen mit Prämien sei Millar, dessen Verband ihn bereits aus der Olympia-Mannschaft verbannt hat, laut «L'Equipe» auf ein Jahreseinkommen von rund eine Million Euro gekommen.