Herrenberg (dpa) - Judith Arndt aus Leipzig und Michael Rich aus Emmendingen haben in Herrenberg ihre Titel bei den deutschen Zeitfahr-Meisterschaften auf der Straße verteidigt.
Auf einem schwierigen Parcours mit einer über zehnprozentigen Steigung schlug der zweimalige Vize-Weltmeister Rich, der vor 14 Tagen auch das Auftakt-Zeitfahren bei der Deutschland-Tour gewonnen hatte, den Erfurter Sebastian Lang (beide Gerolsteiner) über 38 km. Judith Arndt verwies ihre Team-Kollegin Trixi Worrack (Cottbus/13 Sek. zurück) nach 27 km auf den zweiten Platz. Hanka Kupfernagel aus Werder kam über einen enttäuschenden achten Rang nicht hinaus und muss jetzt um ihren Olympia-Start bangen.
Titelverteidiger Rich, der von seinem Team nicht für die am 3. Juli in Lüttich beginnende Tour de France nominiert wurde und auch kaum Olympia-Startchancen besitzt, ging als letzter von 31 Startern auf die Strecke. Er fuhr eine Siegerzeit von 45:32 Minuten und hatte 22 Sekunden Vorsprung vor Lang. Der deutsche Branchen-Führer T-Mobile glänzte am Sonntag in Baden-Württemberg durch komplette Abwesenheit. «Der Termin lag in diesem Jahr sehr ungünstig. Wir sind zur Zeit bei der Tour de Suisse und bei der Österreich-Rundfahrt engagiert. Unser einziger Kandidat wäre Andreas Klöden gewesen, der sich bei der Deutschland-Tour an der Hand verletzt hatte», sagte T-Mobile-Sprecher Olaf Ludwig.
Neben Rich und seinem nur viertplatzierten Team-Kollegen Peschel, der das Tour-Ticket in der Gerolsteiner-Mannschaft zu Wochenbeginn gelöst hatte, waren weitere renommierte Fahrer am Start. Der Berliner Jens Voigt, der für die dänische Mannschaft CSC fährt und als sicherer Tour-Starter gilt, belegte mit 24 Sekunden Rückstand auf Rich den dritten Rang.