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Moritz Kretschy bestimmte das WM-Rennen der U23 maßgeblich mit. Foto: Mareike Engelbrecht
12.08.2023 16:47
Kretschy Sechster bei U23-WM - Franzose Laurance siegt

Glasgow (rad-net) - Moritz Kretschy hat im Straßenrennen der U23-Klasse bei den Weltmeisterschaften in Glasgow einen starken sechsten Platz belegt. Das herausragende deutsche Resultat rundeten Henri Uhlig und Tim Torn Teutenberg auf den Plätzen 14 und 17 ab. Weltmeister wurde Axel Laurance aus Frankreich.

Mit offensiver Fahrweise wollte die deutsche Mannschaft überzeugen, und das setzte sie hervorragend um. Nach rund 20 Kilometern, bevor der erste Anstieg erreicht wurde, hatte sich eine achtköpfige Gruppe aus dem Feld gelöst - in der waren bereits Kretschy und der spätere Sieger Laurance vertreten. Viel Vorsprung holten die Ausreißer allerdings nicht heraus, der maximale Abstand lag unter drei Minuten. Aber die Gruppe arbeitete gut zusammen und nachdem ihr Vorsprung aufs Feld zwischenzeitlich mal unter eine Minute gesunken war, konnten sie den Abstand wieder vergrößern.

Im Hauptfeld entwickelte sich das Rennen unterdessen zu einem wahren Ausscheidungsfahren. Noch bevor die 14 Kilometer lange Runde in Glasgow, die siebenmal umrundet werden musste, erreicht wurde, waren schon einige Fahrer zurückgefallen. In den weiteren Runden fielen immer mehr Fahrer zurück.

Als noch 45 Kilometer zu fahren waren und der Rückstand des Feldes wieder auf 30 Sekunden gesunken war, beschleunigte Kretschy aus der Spitzengruppe. Damit sorgte er dafür, dass sich die Gruppe teilte und von seinen Mitstreitern nur noch Laurance, U23-Zeitfahrweltmeister Lorenzo Milesi und Jack Rootkin-Gray übrig waren. Zu den zurückgefallenen Fahrern gehörten auch einige Fahrer, die bereits auf WorldTour-Niveau fahren beziehungsweise Verträge in der ersten Liga des Radsports sicher haben. «Als es nur noch 30 Sekunden waren, habe ich gedacht, was sollen wir uns hier in der Gruppe anschauen. Deshalb habe ich es einfach versucht», erklärte Kretschy nach dem Rennen.

20 Kilometer später attackierte Laurance. Die anderen drei Fahrer versuchten noch nachzusetzen, kamen aber nicht mehr an den Franzosen heran, der schließlich mit wenigen Sekunkunden Vorsprung gewann. Die Verfolger lagen lange rund 20 Sekunden hinter ihm und bekamen aus dem Feld noch Gesellschaft von Martin Svrcek (Slowakei) und Antonio Morgado (Portugal). Fünf Kilometer vor dem Ziel versuchte Kretschy noch einmal der Gruppe zu entkommen und alleine den Anschluss zu Laurance herzustellen, wurde aber wieder gestellt.

Die Gruppe machte Silber und Bronze im Sprint unter sich aus, wobei Morgado vor Svrcek am schnellsten war. Hinter Rootkin-Gray und Milesi rollte der zweifache Deutsche U23-Meister Kretschy als Sechster über den Zielstrich. «Ich bin mit meiner Leistung sehr zufrieden. Es war ein hartes Rennen, vielleicht das härteste, was ich je in meiner Laufbahn gefahren bin», sagte der 21-Jährige. «Das Podium war zum Greifen nah, aber ich hatte zum Schluss nicht mehr die Power, in den Sprint mit einzugreifen. Der letzte Berg war der eine zu viel», sagte der WM-Sechste nach der Zieldurchfahrt.

«Unser Plan ist aufgegangen. Moritz Kretschy war unsere optimale Besetzung für die Spitzengruppe. Dass er das bis ins Finale durchziehen konnte, ist schon sensationell - vor allem wenn man sieht, dass WorldTour-Profis in der Spitze waren und er gerade erst auf dem Sprung dahin ist», sagte U23-Bundestrainer Ralf Grabsch nach dem Rennen. «Aber auch die Leistungen von Henri Uhlig und Tim Teutenberg waren stark. Der Kurs kam uns sehr entgegen. So wie wir uns hier verkauft haben, freut mich sehr. Ich bin definitiv zufrieden mit den gezeigten Leistungen.» Weiter erklärte Grabsch: «Als Mannschaft haben wir definitiv einen ganz starken Auftritt hingelegt und das war der Schlüssel zu dem starken Ergebnis heute. Nur so können solche tollen Leistungen zustandekommen.» Damit lobte Grabsch alle seine Schützlinge, zu denen auch noch Pierre-Pascal Keup und Ole Theiler gehörten.

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