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Nach dem Flugzeug-Vorfall in Belarus ist die Bahnrad-EM in Minsk abgesagt worden. Foto: Soeren Stache/dpa
27.05.2021 14:52
Bahnrad-EM in Minsk abgesagt

Lausanne (rad-net) - Die Bahnrad-Europameisterschaften in Minsk (23. bis 27. Juni) sind aufgrund der aktuellen politischen Lage in Belarus abgesagt worden. Dies wurde auf einem Treffen des Europäischen Radsportverbandes UEC beschlossen. Man suche nun nach einem alternativen Austragungsort.

«Wir haben die Situation mit dem belarussischen Radsportverband überwacht, die sich inzwischen zu einer internationalen Debatte entwickelt hat. Wir haben auf der heutigen Vorstandssitzung beschlossen, die Veranstaltung in Minsk abzusagen», erklärte UEC-Präsident Enrico Della Casa die Entscheidung.

Der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) hatte bereits am Dienstag eine Teilnahme an der Bahn-EM in Minsk abgesagt. Kurz darauf zogen auch die Radsportverbände aus Großbritannien und den Niederlanden nach, auch Belgien sah inzwischen von einem Start ab. Der Schritt erfolgte, nachdem der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko den Ryanair-Flug FR4978 von Athen nach Vilnius zur Landung in Minsk gezwungen hatte, um den Oppositionsjournalisten Roman Protasevich festzunehmen.

Entsprechend begrüßte der BDR die Absage: «Wir sind sehr froh, dass dieses Zeichen gesetzt wurde und sind zuversichtlich, dass es der UEC kurzfristig noch gelingen wird, einen Veranstalter zu finden, der es den Sportlerinnen und Sportlern ermöglicht, die Europameisterschaft - den einzigen hochkarätig besetzten internationalen Wettkampf in diesem Jahr - als Generalprobe für die Olympischen Spiele zu bestreiten», so BDR-Generalsekretär Martin Wolf. BDR-Präsident Rudolf Scharping ergänzte: «Auf eine solche Eskalation müssen auch Sportverbände reagieren. Wir bedanken uns bei der UEC für diese schnelle Reaktion.»

«Wir arbeiten bereits daran, eine alternative Lösung zu finden, die es den Fahrern unserer 50 nationalen Verbände ermöglicht, an der EM dieser Saison teilzunehmen», so Della Casa weiter. Eine Alternative könnte Kopenhagen (Dänemark) sein, wie etwa die belgische Tageszeitung «Het Laatste Nieuws» berichtet. Apeldoorn (Niederlande) und Panevėžys (Litauen) hätten sich laut «Cyclingtips» wohl ebenfalls als Ausrichter angeboten.

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