Salamis (rad-net) - Nach der dritten Etappe des Salamina Stage Race über 26 Kilometer hat bei den Herren erneut der Spanier Jofre Cullell Estape ganz oben auf dem Podest gestanden, doch der Tscheche Jan Skarnitzl übernahm mit Tagesrang vier die Gesamtführung. Martin Gluth wurde Sechster und liegt jetzt auf Position fünf. Bei den Damen konnte die Spanierin Claudia Galizia mit ihrem ersten Etappensieg auch das Führungstrikot übernehmen.
Im Rennen der Männer verlor Martin Gluth (Pushbikers XC) schon am ersten Berg, der sich direkt nach dem Start in den Weg stellte, den Anschluss an die Spitze. «Die Beine waren nicht so, wie sie sein sollten. Ich dachte, du fährst einfach auf Schadensbegrenzung und schaust, dass du die Spitze nicht aus den Augen verlierst», so Gluth zu dieser frühen Situation.
Das gelang weitgehend und als es in die technischen Passagen ging, konnte er Fahrer vor ihm wieder einsammeln. Zehn Kilometer vor Schluss fand er wieder Anschluss, doch als vorne durch Bartlomej Wawak (Kross Racing) Tempo gemacht wurde, musste er für seine Aufholjagd Tribut zollen. «Ich konnte nicht mehr reagieren. Warum die Beine heute nicht so gut waren, weiß ich nicht. Morgen werde ich noch mal alles probieren», meinte Gluth, der aber als Sechster nur 28 Sekunden Rückstand hatte und sich in der Gesamtwertung mit 48 Sekunden Differenz auf Rang fünf schob.
Vorne konnten sich vier Fahrer absetzen. Wawak, der alle Chancen in der Gesamtwertung durch einen Defekt im Zeitfahren eingebüßt hatte, lag vorne, doch Cullell hatte die besseren Beine und sprintete vorbei zum Etappensieg. Zwei Sekunden dahinter fuhren Wawak, Jan Vastl (Pushbikers XC) und Jan Skarnitzl in dieser Reihenfolge binnen einer Sekunde über die Ziellinie.
Skarnitzl brachte das zeitgleich mit Cullell die Gesamtführung, hat aber im Zeitfahren hinter dem Komma weniger Sekundenbruchteile stehen als der Spanier. So fährt er die Schlussetappe im Gelben Trikot.
Benjamin Sonntag (Clif Pro Team) wurde Zehnter (+2:03) und ist Gesamtneunter (+3:08). «Unter den besten Zehn würde ich gerne bleiben», zeigte sich der in Durango (Colorado) lebende Deutsche ganz zufrieden. «Für mich sind die europäischen Rennen immer ganz gut, weil da mehr mit Ellbogen gefahren wird und ich mir die intensiven Belastungen holen kann.» Moritz Schäb (HWG Gedern) belegte Etappenrang 17 (+3:52) und zeigte sich damit erneut verbessert. 50 Meter vor dem Ziel stürzte der U23-Fahrer aus Hessen noch. «Es war trotzdem ein guter Tag. Zwischenzeitlich lag ich auf 15, das war auch mein Ziel», so Schäb, der in der Gesamtwertung jetzt 18. (+6:58) ist.
Damen: Etappensiegerin Galizia schiebt sich an Position eins
Nach drei zweiten Plätzen bei den Rennen auf der griechischen Insel triumphierte Claudia Galizia (Megamo Factory Racing) zum ersten Mal. Fünf Kilometer vor dem Ziel attackierte sie aus der Spitzengruppe heraus, die nach einem Sturz von Vortagessiegerin Paula Gorycka (Strüby BiXS) auf drei Fahrerinnen reduziert war.
Galizia konnte sich absetzen und elf Sekunden vor der Russin Vera Medvedeva und 16 Sekunden vor der Italienerin Greta Seiwald (Santa Cruz FSA) die Etappe gewinnen. Damit schob sie sich auch um zwei Sekunden an der bisher führenden Seiwald vorbei. «Ich bin happy, dass es für den ersten Sieg gereicht hat», erklärte Galizia, die mit der langen Distanz (2900 Höhenmeter) der abschließenden Freitagsetappe vermutlich besser zurecht kommt als die Südtirolerin Seiwald.
Vera Medvedeva liegt 1:34 Minuten zurück, die Tagesvierte Paula Gorycka 3:40 Minuten.