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Georg Egger und Max Brandl gewannen auch 2019 das Epic Israel. Foto: Marc Schäfer
28.09.2019 12:07
Brandl und Egger gewinnen erneut das Epic Israel

Tel Aviv (rad-net) - Zum Abschluss des MTB-Etappenrennens Migdal Israel Epic haben die Kanadier Peter Disera und Andrew L'Esperance in Akko die finale Etappe über 71,5 Kilometer gewonnen. Max Brandl und Georg Egger sicherten sich mit dem zweiten Tagesrang souverän den Gesamtsieg. Dritter und damit Gesamt-Zweiter wurden die Österreicher Gregor Raggl und Karl Markt. Bei den Damen gewannen Catharine Pendrel/Haley Smith die Etappe und die Gesamtwertung.

Nach einer sehr langen Singletrail-Passage auf mehr oder weniger flachem Gelände verließen 25 Kilometer vor dem Ziel sechs Teams die zweite Verpflegungszone. Max Brandl und Georg Egger setzten sich an die Spitze und kontrollierten das Tempo. Es stand nur noch mehr oder weniger flaches Terrain bevor.

Einige Kilometer später riss die Gruppe plötzlich auseinander. Die Kanadier und das Gelbe Trikot hatten einige Sekunden Vorsprung. Gregor Raggl gelang es mit Jens Schuermans und Max Loret (Scott Creuse-Oxygen) zur Spitze hinzuspringen, doch Karl Markt kam nicht mit, so dass sich der österreichische Meister zurückfallen lassen musste. Dann konnte Loret dem Tempodiktat nicht mehr stand halten, so dass das belgisch-französisch Duo zurückfiel.

Alles schien auf ein Duell zwischen den Deutschen und den Kanadiern um den Etappensieg hinauszulaufen. Doch dann hielt Georg Egger in einer Passage durch eine Bananen-Plantage plötzlich an und machte sich an seiner Kette zu schaffen. Es hatte sich etwas in seiner Schaltung verfangen. Letztlich musste er das Hinterrad lösen, um den Fremdkörper zu entfernen. Die Verfolger passierten das Leader-Duo und es dauerte rund 1:30 Minuten ehe Egger und Brandl das Rennen wieder aufnehmen konnte. Da waren etwa noch zehn Kilometer zu fahren.

Egger und Brandl konnten die Verfolgergruppe noch mal überholen, für einen vierten Etappensieg war es allerdings zu spät. Mit 1:30 Minuten Rückstand auf die Etappensieger überquerten sie die Ziellinie. Das aber störte das Lexware-Duo nicht besonders. Sie jubelten über einen klaren Gesamtsieg, die Wiederholung des Erfolgs aus dem Vorjahr und über je 120 Weltranglistenpunkte.

«Heute hatten wir am Ende etwas Pech, aber die Kanadier haben den Etappensieg auch verdient. Wir können uns letztlich nicht beklagen, unsere Beine waren immer gut, wir konnten uns gut erholen. Das hat den Sieg möglich gemacht», sagte Max Brandl im Interview nach seinem letzten Rennen als U23-Fahrer. «Wir hatten großen Spaß hier», erklärte Egger mit einem zufriedenen Gesicht. Bevor es am Mittwoch los ging, kämpften die beiden ein wenig mit der Motivation. Die Saison hat ihre Spuren hinterlassen. Doch rechtzeitig zum Start konnten sie sich noch mal fokussieren und dominierten das Geschehen.

Einen Anteil am Sieg hatten auch ihre Teamkollegen Luca Schwarzbauer und David List, die an diesem letzten Tag in einer Gruppe bis Rang fünf (Nick Burki/Tomer Zaltsman) als Siebte (+4:17) ins Ziel. Schwarzbauer und List hatten am dritten Tag mit einem Hinterrad ausgeholfen und damit einen möglicherweise sehr großen Zeitverlust von Brandl und Egger verhindert. Schwarzbauer und List landeten am Ende auf Rang neun (+32:43). List hatte keinen optimalen Tag, so dass der Angriff auf Rang acht nicht mehr stattfinden konnte. «Luca hätte bestimmt vorne mitfahren können», meinte List, der zudem Probleme mit seiner Schaltung hatte. «Schade, dass wir gestern 20 Minuten verloren haben, wir hätten wohl um die Plätze drei und vier mitfahren können. Schade, dass so viele Punkte verloren gingen, aber es war ja klar, dass wir das Backup-Team sind.»

Martin Gluth und Fabian Giger (Superior XC) hatten erneut technische Probleme. An der ersten technischen Zone hätte Gluth gerne sein Hinterrad getauscht, aber man musste es erst mal suchen. Gluth, der auch am Schlusstag auf seine am Donnerstag ausgekugelte Schulter aufpassen musste und der Schweizer belegten schließlich Rang zwölf (+9:46) und landeten in der Gesamtwertung auf Platz sieben (+23:19). «Ich hatte einen Schleicher kurz vor der Tech-Zone, wir haben dann entschieden anzuhalten und das Laufrad zu wechseln. Das hat leider viel zu lange gedauert, weil die Laufradtasche nicht hinter unserer Box stand», erklärte Gluth. «Wir sind hier ganz klar unter Wert geschlagen worden. Unter den Umständen mit drei Plattfüßen und der Sturz mit ausgekugelter Schulter, haben wir das noch das Beste herausgeholt.»

Bei Markus Schulte-Lünzum und Simon Vitzthum (Bike Way Israel) lief es auch am letzten Tag nicht problemlos. Bis zur zweiten Verpflegungszone waren der Deutsche und der Schweizer noch in der Spitzengruppe vertreten. Doch am Ende stand nach einem erneuten Zwischenfall nur der 16. Rang (+12:11) in der Ergebnisliste. Kurz nach der Verpflegungszone, wo es Ersatzlaufräder gegeben hätte, erwischte Schulte-Lünzum direkt hinter Georg Egger fahrend einen Ast, der ihm die Seitenwand des Reifens aufschlitzte. Mühsam reparierten die Beiden das Malheur und setzten dann die Fahrt fort. «Schade für die Tagesplatzierung, da wäre heute was drin gewesen. Ich bin mir schon blöd vorgekommen, der dritte Tag hintereinander ein technisches Problem», meinte Schulte-Lünzum. «Aber aus deutscher Sicht können wir ja froh sein, dass es nicht Georg erwischt hat.» Am Ende bedeutete das für das Duo Gesamtrang elf (+47:17).

Damen: Pendrel und Smith am Ende souverän
Die ersten zwei Tage sah es nicht nach dem Gesamtsieg der Favoritinnen aus, doch dann zeigten Catharine Pendrel und Haley Smith ihre ganze Klasse. Wie am Freitag, so konnten sie sich auch am Samstag auf den letzten 71,5 Kilometern mit einer langen Soloflucht die Etappe holen.

Mit 17:57 Minuten Vorsprung auf die Prolog-Sieger Chloe Woodruff und Erin Huck (Team USA) holten sich die beiden Kanadierinnen den Gesamtsieg. Dritte wurden Sofia Villafane und Rose Grant (Argentinien/USA) von Stans No Tube-Pivot (+21:19), die am letzten Tag noch mal Zweite wurden vor Sophie von Berswordt/Jovana Crnogorac (Bike Way Israel). Das niederländisch-serbische Duo hatte zwischenzeitlich an Rang zwei gelegen, kam schließlich aber drei Sekunden hinter Villafane/Grant ins Ziel.

Nach einem starken dritten Tag verloren Antonia Daubermann/Naama Noyman (Joe's No Flat) auf der Schlussetappe früh den Anschluss und kamen als Neunte (+22:25) ins Ziel. Dadurch verloren sie noch einen Rang in der Gesamtwertung und schlossen die Epic Israel als Achte (+1:01:58) ab. «Wir hätten den siebten Platz gerne verteidigt, aber Naama ist heute morgen krank aufgewacht und wir haben schon nach fünf Kilometern den Anschluss verloren und konnten auch keine Gruppe halten», berichtete Antonia Daubermann. Nach der zweiten Verpflegungszone sei es der Israelin dann etwas besser gegangen, aber mehr als Tagesrang neun war nicht mehr drin. «Wir sind froh, dass wir im Ziel sind, es waren harte Tage. Aber Spaß hat es definitiv auch gemacht, auch wenn es sich jetzt nicht so anhört. Heute war die Strecke gigantisch, abartig schön», so die deutsche Vizemeisterin.

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