Kaprun (rad-net) Der fünfte Lauf zum Weltcup in Kaprun (Österreich) bildet am Sonntag das Finale der Weltserie der Mountainbiker. Sabine Spitz aus Murg-Niederhof wird am Sonntag zum ersten Mal ein Rennen (Start 11.30 Uhr) im Regenbogentrikot der Weltmeisterin antreten. Der Gesamtsieg ist aber bereits sicher in den Händen ihrer Vorgängerin Gunn-Rita Dahle (Norwegen). Bei den Männern werden sich der Franzose Julien Absalon und Christoph Sauser aus der Schweiz duellieren. Lado Fumic (Kirchheim/T.) sinnt auf eine WM-Revanche.
Die Voraussetzungen für den Deutschen Meister auf der WM-Strecke des vergangenen Jahres eine Top-Platzierung zu erreichen, sind nicht gerade ideal. Ein Sturz bei der WM in Lugano (Schweiz) hatte einen Bänderanriss im Schultergelenk und eine Fraktur in einem Finger zur Folge. „Ich muss mal sehen, wie sich das entwickelt. Aber ich denke es wird gehen und ich will aufs Podium fahren“, sagt Fumic. Der Bike-Profi von T-Mobile liegt in der Gesamtwertung nach vier von fünf Rennen auf dem fünften Platz. Den würde er gerne verteidigen, auch wenn direkt hinter ihm Weltmeister Filip Meirhaeghe (Belgien) platziert ist.
In den Kampf um die Nachfolge von Meirhaeghe als Weltcup-Gesamtsieger können noch Jose Hermida (Spanien) und Roel Paulissen (Belgien) eingreifen, doch am wahrscheinlichsten ist ein Duell zwischen Absalon und Sauser.
Der führende Absalon hatte für seinen zwölften Platz bei der WM keine Erklärung. „Ich weiß nicht was passiert ist. Aber ich hatte diese Woche im Training wieder ein gutes Gefühl und ich werde versuchen die Führung zu verteidigen“, verkündet der 23-Jährige.
Auch Sauser dürfte noch hungrig sein. Er lag bei der WM am vergangenen Sonntag auf Medaillenkurs und fiel dann durch einen Defekt zurück.
Zwei Ziele hat sich Sabine Spitz nach ihrem Triumph von Lugano noch gesteckt. Einen zweiten Weltcup-Sieg (nach Vancouver 2002) zu feiern und ihren zweiten Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen. „Ich habe eine gute Form, warum soll mir das nicht gelingen“, meint die 31-Jährige, die während der Woche zahlreiche Medientermine und Empfänge hinter sich brachte. Was auch immer am Ende im Klassement steht- für Sabine Spitz wird das Weltcup-Finale auch eine Art Schaulaufen. Ihre Merida-Teamkollegin Gunn-Rita Dahle, die alle vier Weltcup-Läufe in Serie gewann, wird zum ersten Mal in ihrer Karriere das blaue Jersey der Gesamtsiegerin mit nach Hause nehmen. Sie ist nach ihren zwei Defekten in Lugano entsprechend motiviert.
Die WM-Vierte Ivonne Kraft (Gaggenau) liegt vor dem Abschlussrennen auf dem neunten Platz, besitzt aber noch realistische Chancen einige Plätze gut zu machen.
In Kaprun erwartet die Biker eine völlige andere Kurscharakteristik als in Lugano. Auf 5,5 Kilometern sind 300 Höhenmeter zu überwinden. Das sieht die Kletterkünstler im Vorteil.