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Anna van der Breggen (vorne) auf der Strecke des Cyprus Sunshine Cup 2018. Foto: Archiv/Armin M. Küstenbrück
19.06.2018 12:13
Straßen-Olympiasiegerin Van der Breggen startet erstmals beim MTB-Weltcup

Amsterdam (rad-net) - Anna van der Breggen (Boels-Dolmans) hatte bereits vor einigen Tagen bekanntgegeben, dass sie nicht zur Titelverteidigung beim Giro d'Italia der Frauen antreten wird. Nun verriet die Straßen-Olympiasiegerin von 2016 in einem Interview mit «Cyclingnews», dass sie stattdessen beim Mountainbike-Weltcup in Val di Sole (Italien) am 8. Juli fahren wird.

«Ich mache etwas völlig Neues», sagte die 28-Jährige. «Ich wollte etwas Mountainbike fahren. Am Anfang habe ich das nicht gut gemacht, und ich hatte ursprünglich keinen Plan, aber jetzt habe ich beschlossen, beim Weltcup in Val di Sole zu starten.»

Van der Breggen war immer mal wieder auf dem Mountainbike unterwegs und begann ihre Saison 2018 beim MTB-Etappenrennen Cyprus Sunshine Cup, den sie sogar gewinnen konnte. Danach wechselte sie wieder auf die Straße - mit Erfolg: Siege bei Strade Bianche, Flandern-Rundfahrt, Flèche Wallonne, Lüttich-Bastogne-Lüttich und Durango-Durango folgten.

Nun will sie die Herausforderung Mountainbike-Weltcup annehmen. «Ich musste viel darüber nachdenken. Ich weiß, dass der Giro Rosa ein wichtiges Rennen für das Team ist, aber ich fühle – nachdem ich es schon zweimal gewinnen konnte –, dass meine Motivation für dieses Rennen etwas geringer ist als es normalerweise sein sollte. Wenn die Motivation nicht da ist, dann solltest du etwas anderes machen.»

Anna van der Breggen sagte, dass sie keine Erwartungen an den bevorstehenden Weltcup in Val di Sole hat und obwohl sie eine der besten Straßenfahrerinnen der Welt ist, gehe sie nicht davon aus, dass sie mit ihren Rivalen auf dem Mountainbike mithalten kann. «Ich versuche, zu Hause etwas Mountainbike-Training zu machen, aber ich habe nicht die Routine wie die anderen Weltklasse-Mountainbikerinnen, wie Annika Langvad und Jolanda Neff. Ich weiß, dass sie das Können und die Erfahrung auf der Rennstrecke haben. Ich will es wirklich und mein Form ist in Ordnung, aber wenn es um technische Fähigkeiten geht, bin ich noch nicht so gut.»

Deswegen habe sie auch den Weltcup in Italien ausgewählt, da die Strecke technisch nicht ganz so anspruchsvoll sei. «Ich habe keine Erwartungen. Ich würde gerne sehen, wohin es geht.»

Aber auch auf der Straße hat die Niederländerin in diesem Jahr noch ein großes Ziel: Die Straßen-Weltmeisterschaft in Innsbruck (Österreich). «Es wartet dort ein Kurs auf mich, der mir liegt», ließ sie wissen. Das WM-Straßenrennen der Frauen startet in Kufstein und führt Richtung Westen nach Innsbruck über insgesamt 156,7 Kilometer und 2413 Höhenmeter. Zunächst wird eine 90 Kilometer lange Schleife gefahren, gefolgt von drei kürzeren Runden von jeweils 23,9 Kilometer. «Es gibt einen harten Anstieg nach 70 Kilometer, und dann fahren wir drei lokale Runden, und diese sind auch sehr hart mit viel Kletterei. Wir hatten noch nie eine Weltmeisterschaft mit so viel Kletterei. Es war schön, den Kurs zu sehen», beschreibt Van der Breggen ihre Eindrücke von der Streckenbesichtigung.

Anna van der Breggen hat in ihrer sonst so erfolgreichen Karriere noch nie einen Weltmeistertiel gewonnen - eigentlich die einzige Lücke in ihrem Palmares. 2015 sicherte sie sich in Richmond (USA) die Silbermedaille sowohl im Straßenrennen als auch im Einzelzeitfahren.

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