Deventer (rad-net) - Eine hartnäckige Knieverletzung zwingt Giant-Alpecin-Fahrer Tom Veelers dazu, seine Karriere zu beenden. Der 32-jährige Niederländer wird 2017 dem Team Sunweb jedoch weiterhin erhalten bleiben und soll während der kommenden Saison seinen Platz im Trainerstab oder der Teamleitung finden.
Veelers hatte seit der Vorsaison 2015 Probleme und unterzog sich zwei Operationen, die jedoch keine schnelle Genesung nach sich zogen. Nach intensiven Gesprächen mit dem Team hat er entschieden seine aktive Karriere zu beenden und ein neues Kapitel aufzuschlagen. «Ich bin zum Schluss gekommen, dass ich nicht länger mit der Ungewissheit leben kann, ob ich es nochmal zurück zum Top-Level schaffe oder nicht. Es hat keine nennenswerten Fortschritte im Genesungsprozess gegeben. Die letzten eineinhalb Jahre waren schwierig. Die Realisierung, dass dies das Ende meiner Karriere sein könnte, kam schrittweise und wurde beschleunigt, als die Gespräche über meine potenzielle Zukunft mit dem Team begannen.»
Veelers wurde 2008 beim deutsch-niederländischen WorldTour-Team Profi und fuhr in seiner Karriere vier Siege ein. Am wertvollsten war er jedoch als Anfahrer für John Degenkolb und Marcel Kittel. 2014 kam er selbst einem Tour de France-Etappenerfolg am nächsten, als er bei der vierten Etappe auf Platz Drei sprintete. 2010 fuhr zu einem respektablen 13. Platz bei Paris-Roubaix. «Ich kann stolz auf meine Karriere zurückblicken. Wir sind als Team zusammen gewachsen und haben eine Menge erlebt. Ich habe mich als Person entwickelt, habe Lektionen fürs Leben gelernt und Selbstvertrauen aufgebaut. Im Team habe ich gelernt als echte Einheit zu kooperieren. Das war mir damals vollkommen neu und diese Herangehensweise hat uns eine Menge Erfolg eingebracht», blickt Veelers zurück.
Teamchef Iwan Spekenbrink bedauert den Verlust Veelers' als Fahrer, freut sich jedoch auf die weitere Zusammenarbeit. «Es ist hart, das Karriereende eines solchen Sportsmanns mitansehen zu müssen. Tom hat einen beeindruckenden Fortschritt gemacht und wir haben zusammen unsere ersten Highlights in der Geschichte des Teams erreicht – da hat Tom eine große Rolle gespielt. Er hält die Kultur der Mannschaft am Leben und wir sind froh und stolz, dass wir weiterhin zusammenarbeiten werden. Tom unterstützt unsere Philosophie und Herangehensweise an den modernen Radsport und wir haben großen Respekt voreinander. Er wird eine große Hilfe sein, da er eine Menge Erfahrung und Wissen mitbringt. Er ist neun Jahre lang mit dem Team gefahren und hat ein großartiges Verhältnis zu den anderen Fahrern.»