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Kristina Vogel und Miriam Welte (re.) freuten sich über die Bronzemedaille hinter China und Russland. Foto: ARD
12.08.2016 23:40
Vogel/Welte holen in Rio Teamsprint-Bronze - Vierer Fünfter - Briten siegen mit Weltrekord

Rio de Janeiro (rad-net) - Kristina Vogel und Miriam Welte haben die Bronzemedaille im Teamsprint gewonnen. Im Kleinen Finale setzten sie sich knapp gegen Anna Meares/Stephanie Morton aus Australien durch. Olympiasiegerinnen wurden die Chinesinnen Tianshi Zhong/Jinji Gong gegen Anastasiia Voinova/Daria Shmeleva aus Russland.

Nach den ersten 250 Metern hatten Vogel/Welte noch rund eine Zehntelsekunde hinter den Australierinnen gelegen. Doch Vogel konnte auf der letzten Runde noch einmal zulegen und überquerte mit zwei Hunderstelsekunden Vorsprung den Zielstrich.

«Wir haben unseren Traum erfüllt», jubelte Vogel schon vor der Siegerehrung. «Wir kamen diesmal aus einer anderen Position. Aber Olympia-Medaille ist Olympia-Medaille. Ich spüre eine Riesenerleichterung», freute sich die 25-Jährige. Bereits am heutigen Samstag steigt Vogel wieder auf das Rad, gehört im Keirin als amtierende Weltmeisterin zum engeren Favoritenkreis. «Bronze gibt mir viel Rückenwind. Erster Wettkampf, erste Medaille – so kann es weitergehen», sagte die Sprinterin, die in der Halle von Lebensgefährte Michael Seidenbecher und Freundin Julia mit einem weithin sichtbaren Plakat unterstützt wurde.

«Das ist so geil», sagte Miriam Welte und strahlte mit Vogel und der Medaille um die Wette. «Wir haben die letzten Monate so hart dafür gearbeitet. Das hat sich jetzt ausgezahlt Ich bin echt sehr, sehr froh», so die 29-Jährige, deren Stiefvater, Entdecker und Trainer Frank Ziegler ebenso in der Halle mitfieberte wie Mutter Alexandra. «Es war klar, dass wir mit unserem Leistungsvermögen nicht um Gold fahren können. Aber wir wollten unbedingt mit einer Medaille nach Hause kommen. Der Traum ist wahr geworden», sagte Welte, die ebenfalls noch Keirin und Sprint bestreitet.

Bundestrainer Detlef Uibel – seit 25 Jahren in Diensten des Verbandes als Medaillenschmied – zündete sich am Abend im Olympischen Dorf seine obligatorische Zigarre an. «Ich bin natürlich auch sehr erleichtert. Ich hoffe, dass die Medaille ein Korkenzieher für die ganze Mannschaft ist», sagte Uibel, für dessen Teilmannschaft am ersten Wettkampftag der Teamsprint der Männer nicht wunschgemäß verlaufen war. «Jetzt müssen wir jeden Tag den Fokus neu ausrichten, dann ist noch viel möglich hier», sagte Uibel, der Weltmeisterin Vogel im Keirin zum Favoritenkreis zählt. «Ich hoffe, dass ihr das Ergebnis Selbstvertrauen gibt.»

Starker Bahnvierer

In der Mannschaftsverfolgung belegte das deutsche Team den fünften Platz. Theo Reinhardt, Nils Schomber, Kersten Thiele und Domenic Weinstein besiegten im Finale um Platz fünf in 3:59,485 Minuten Italien mit fast drei Sekunden Vorsprung. In der Zwischenrunde war das Quartett mit 3:56,903 Minuten neuen deutschen Rekord gefahren.

Olympiasieger wurde das überragende britische Team. Doch während es Steven Burke, Ed Clancy, Owain Doull und Bradley Wiggins in den beiden vorigen Runden recht einfach hatten, machten die Australier den Briten im Finale das Leben schwer. An den ersten drei Kilometer-Marken hatten das australische Team noch in Führung gelegen. Doch die Briten profitierten von ihrer tiefen Mannschaft und gewannen mit einem neuen Weltrekord von 3:50,265 Minuten schließlich doch noch mit sieben Zehntelsekunden Vorsprung. Bereits im Halbfinale hatte Großbritannien seinen eigenen Weltrekord auf 3:50,570 Minuten verbessert.

Das Rennen um Bronze fiel deutlich aus. Dänemark setzte sich in 3:53,789 Minuten gegen Neuseeland (3:56,753) durch.

«Wir haben alles gegeben und alle Vorgaben erfüllt. Wir waren so schnell wie noch nie zum passenden Zeitpunkt», sagte Weinstein. Auch der kurzfristige Ausfall von Anfahrer Henning Bommel aufgrund einer Magenverstimmung konnte den Vierer nicht bremsen. Auch Kersten Thiele war mit dem Abschneiden zufrieden und schaute bereits in die Zukunft: «Die Medaille war ein hoch angesetztes Ziel. Ich werde der Bahn auf keinen Fall den Rücken kehren. Ich habe 2020 in Tokio als Ziel und will da definitiv um die Medaille fahren.»

Levy und Eilers im Achtelfinale des Sprintturnieres

Nach Joachim Eilers erreichte nun auch Maximilian Levy das Achtelfinale im Sprintturnier der Männer. Im Hoffnungslauf setzte der 29-jährige Cottbuser sich gegen Edward Dawkins (Neuseeland) und Njisane Phillip (Trinidad and Tobago) durch.

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