Paris/Berlin (dpa) - Die Organisatoren der Spanien-Rundfahrt haben für die stark inländisch orientierte Wildcard-Vergabe heftige Kritik einstecken müssen. Vor allem die französischen Rennställe werfen dem Ausrichter der drittgrößten Rundfahrt «Radsport-Protektionismus» vor.
«In Spanien herrscht eine Atmosphäre der Abschottung. Wir haben Probleme, dort eine Einladung zu bekommen», meinte Credit-Agricole-Sportdirektor Roger Legeay der französischen Zeitung «L'Equipe».
Anlass der Vorwürfe war die Vergabe der ersten vier Wildcards für die im September stattfinden Vuelta ausschließlich an spanische Teams. Zudem hatten die Organisatoren mit einer Beschränkung auf 20 teilnehmende Mannschaften und einem Kooperationsvertrag mit den spanischen Rennställen den internationalen Unmut auf sich gezogen. «Die Vuelta hat mit ihrem Weg ins Absurde gezeigt, dass sie eher ein nationales Rennen ist, das nicht das Niveau einer großen Rundfahrt besitzt», sagte Philippe Raimbaud, Sport-Direktor beim französischen Rennstall La Boulangere, gegenüber der spanischen Zeitung «As».