Bonn (rad-net) - Rudolf Scharping, Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer (BDR), fordert es schon seit Jahren, nun machen sich auch namhafte deutsche Sponsoren für ein Anti-Doping-Gesetz stark.
«Eine gesetzliche Regelung ist sinnvoll und überfällig. Als Sponsoren haben wir das Interesse, dass wir das Geld in eine saubere, ehrliche, manipulationsfreie Plattform investieren», sagte Stephan Althoff, Vorsitzender der Sponsorenvereinigung S20, dem digitalen Magazin «Sport Bild plus».
Die Interessengemeinschaft S20 ist ein Zusammenschluss namhafter in Deutschland tätiger Unternehmen, darunter Firmen wie Adidas, Bayer, Telekom, Evonik, Siemens, Mercedes und Coca-Cola.
Auch bei einer Expertenrunde zur Doping-Problematik, die Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich für Ende September anberaumt hat, wolle sich die S20 hinsichtlich einer gesetzlichen Regelung inhaltlich gestaltend einbringen, kündigte Althoff an.
Während Friedrich inzwischen ebenfalls für ein Anti-Doping-Gesetz plädiert, lehnt Thomas Bach, der bisherige Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und neue Chef des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), eine gesetzliche Regelung ab.
BDR-Präsident Scharping argumentiert hingegen schon lange für eine Gesetzesnovelle. «Ich halte die Hilfe des Gesetzgebers für unverzichtbar, weil sie sonst mit Hilfe von Polizei und Staatsanwaltschaften nicht an die Hintermänner herankommen», hatte sich Scharping bereits im Jahr 2006 geäußert. Doping sei nur möglich, «wenn es skrupellose Mediziner, gewissenlose Geschäftemacher und andere gibt, die mitwirken. Diese müssen genauso hart, im Zweifel auch mithilfe des Strafrechts angepackt werden», so Scharping.
Forderungen nach Anti-Doping-Gesetz: Scharping kämpft seit Jahren für schärfere Gesetzgebung