Stuttgart (rad-net) Wann immer im internationalen Bahn-Radsport, bei Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften, Medaillen auf dem Holzoval vergeben werden, mischen die Athleten im Trikot des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) meist ganz weit vorne mit. Die deutsche Bahn-Elite zählt seit langem und nach wie vor zur Weltelite – und gibt sich von 29. – 31. Mai 2003 ein Stelldichein in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle.
Von Donnerstag – Christi Himmelfahrt – bis Samstag steht das Oval in der Sportarena der Landeshauptstadt nach dem Sechs-Tage-Rennen ein zweites Mal in diesem Jahr ganz im Zeichen der Pedal-Akteure. „Wir werden die besten deutschen Bahn-Radsportler hier am Start haben und können dadurch eine Veranstaltung auf allerhöchstem sportlichen Niveau versprechen“, ist sich Karl Link von der Stuttgarter Radsport-Gemeinschaft e.V. (SRG), dem Ausrichter der Titelkämpfe, sicher. „Darüber hinaus wollen wir jedoch versuchen, aus Anlass dieser Meisterschaften ein Event zu kreieren, das um den Kern Bahnradsport herum ein breitgefächertes Angebot für die Besucher bereit hält“, so der Olympiasieger von 1964 (4000 Meter Mannschaftsverfolgung) und heutige Leiter des Olympiastützpunkts Stuttgart weiter. Ein Party-Spektakel à la Sixdays solle es jedoch auf keinen Fall werden, und so stehe der Sport ganz klar im Vordergrund, sagt Link.
Dabei hoffen die Organisatoren der SRG auf zahlreiche Besucher in der Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Schließlich hat der Radsport in der Region lange Tradition und hohen Stellenwert. Sportliche Highlights wie die Weltmeisterschaften 1991 oder die Schlussetappen der Deutschland-Tour in den beiden vergangenen Jahren zeugten von der Radsportbegeisterung innerhalb der Bevölkerung. Und mit dem Württembergischen Radsportverband, der sein 50-jähriges Bestehen im Rahmen der Titelkämpfe im Mai mit einem Festakt begeht, sitzt einer der maßgeblichen Interessenvertreter des Radsports in Deutschland ebenfalls in der Landeshauptstadt. „Wir haben uns ganz bewusst für dieses Jahr um die Deutschen Meisterschaften beworben, weil wir in der SRG eine ganze Handvoll großer Talente haben, die jetzt soweit sind, sich erstmals in wichtigen Wettkämpfen mit den ganz Großen zu messen“, hofft Karl Link auch sportlich auf schlagkräftige lokale „Argumente“.
Leif Lampater aus Stuttgart, Bronzemedaillengewinner der U23-EM 2002 im Bahn Vierer, zählt ebenso zu diesem Kreis wie Sven Krauß aus Öschelbronn, zusammen mit Lampater EM-Dritter im Bahn-Vierer und WM-Silbermedaillengewinner im Bahn-Vierer der Junioren, Christof Meschenmoser (Ravensburg), Junioren-Weltmeister von 2001 in der Einzelverfolgung, oder Stefan Löffler (Kreßbronn), der bei den U23-Europameisterschaften 2002 gemeinsam mit Meschenmoser die Silbermedaille im Zweier-Mannschaftsfahren gewann. In der Bundesliga starten alle vier gemeinsam für das Team der Hofbräu-Radler 2012, und so ruhen auf diesen Nachwuchs-Assen die Hoffnungen der Veranstalter.