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Lance Armstrong bein einer Etappe der Tour de France. Foto: dpa
15.01.2010 13:53
Milram-Überlebenskampf beginnt in Australien

Adelaide (dpa) - Zur Saisoneröffnung bei der Tour Down Under will jeder dabei sein. Seit dem höchst medienwirksamen Comeback Lance Armstrongs im Januar 2009 gilt die ehemals wenig bedeutende Sechs-Etappen-Fahrt durch Australien als erste Adresse für den Einstieg der Radelite. Auch diesmal ist der PR-Meister aller Klassen, Lance Armstrong, mit seinem neu gebildeten RadioShack-Team dabei, wenn die Tour mit einem Kriterium in Adelaide eingeläutet wird. Der offizielle Beginn des ersten ProTour-Rennens des Jahres 2010 folgt mit dem Start der ersten Etappe über 140 Kilometer von Clare nach Tanunda.

Die Prominenz gibt sich in Australien, wo im September in Geelong die nächste WM stattfindet, ein Stelldichein. Neben Armstrong stehen der umstrittene Spanier Alejandro Valverde, sein Landsmann, der Toursieger von 2006, Oscar Pereiro, Weltmeister Cadel Evans, der von seinem schweren Tour-de-France-Sturz wieder genesene Berliner Jens Voigt, die Supersprinter André Greipel sowie die Einheimischen Robbie McEwen und Vorjahressieger Allan Davis am Start.

Der Überlebenskampf der einzig noch verbliebenen deutschen ProTour-Equipe Milram beginnt ebenfalls in Adelaide, wo Armstrong vom Training aus Hawaii kommend mit einem Privatjet einschwebte. Mit seinen Ambitionen hält der 38-jährige Texaner nicht hinter dem Berg. «Ohne Etappensieg wären wir enttäuscht», meinte Armstrong, der nach dem Ende seiner Rad-Karriere für 2011 oder 2012 einen Start beim Ironman auf Hawaii ankündigte. Er selbst will sich nach eigener Aussage bei der Tour Down Under nur auf der Bergetappe am Willuga Hill testen.

Milram muss sich in der kommenden Saison durch Topleistungen für einen neuen Sponsor empfehlen - die Nordmilch AG steigt zum Jahresende aus. «Wir sind mit neuem Elan dabei, Robert Förster kann eine Etappe gewinnen, Markus Fothen soll im Gesamtklassement vorne landen», steckte Milram-Manager Gerry van Gerwen die Ziele für Australien ab. Mit Astana-Neuerwerbung Davis, McEwen, Greipel und dem neuen RadioShack-Sprinter Gert Steegmans (Belgien) bekommt der schnelle Förster harte Konkurrenz.

Bei der 13. Tour Down Under kommt es auch zum ersten Kräftemessen zwischen RadioShack und dem Astana-Team. Die gesamte Tour-Mannschaft der Kasachen außer Alberto Contador, der bei der Algarve-Tour in Portugal seinen Saisoneinstand geben wird, wechselte samt Teamchef Johan Bruyneel unter Armstrongs Fittiche zum US-Elektro-Riesen RadioShack. Auch das zwei Jahre vor den Olympischen Spielen in London mit einem riesigen Millionen-Etat aus der Taufe gehobene Sky-Team aus Großbritannien gibt in Australien seine Visitenkarte ab. Die Engländer verzichten allerdings auf ihren Star Bradley Wiggins.

Auch Columbia kommt ohne seinen Topfahrer Mark Cavendish, setzt aber hohe Erwartungen in Greipel, der 2009 nach seinem Schulterbruch bei der Tour Down Under noch zu großer Form auflief und 20 Rennen gewann. «Er will dort anknüpfen, wo er vor zwei Jahren mit seinem Gesamtsieg aufgehört hat. Sein Schulterbruch vom letzten Jahr ist eine böse Erinnerung - da hat er noch eine offene Rechnung. Primär stehen bei uns aber Etappensiege auf der Liste», sagte Columbia- Teamchef Rolf Aldag.


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