Oudenaarde (rad-net) - Auch ohne absolute Top-Platzierung hat sich Philipp Walsleben mit dem ersten Cross-Einsatz dieser Saison in seiner Wahlheimat Belgien zufrieden gezeigt. Der U23-Weltmeister vom Team BKCP-Powerplus konnte am Koppenberg zumindest mitmischen und belegte Platz 20. Nach dem Saisonstart des 21-Jährigen beim «SKS-Deutschland-Cup» in Lohne vor einer Woche, der vor allem dazu geplant war, nach einer überstandenen Infektion wieder Rennluft zu schnuppern, war der zweite Lauf zur renommierten GvA-Trofee in Oudenaarde die erste internationale Standortbestimmung für den Brandenburger.
Diese Aufgabe löste der Brandenburger gut. Am Ende landete Walsleben im weltcupwürdigen Feld, es waren die besten 20 des Weltcups in tschechischen Pilsen am Start, auf Rang 20. «Damit bin ich zufrieden», so der Deutsche Meister. Der zweite Platz in Lohne hatte Walsleben zunächst kaum Selbstvertrauen schenken können. «Es blieb eine leichte Unsicherheit über die ganze Woche, die schließlich in einem relativ schlechten Training am Tag vor dem Rennen gipfelte», so Walsleben, der im Trikot des Deutschen Meisters ziemlich weit hinten im Starterfeld von Oudenaarde aufgestellt wurde, weil ihm in der noch jungen Saison die wichtigen Punkte vom Saisonstart fehlen.
Zunächst kämpfte Walsleben nach gutem Start sogar im Bereich der Top-Ten, gegen Rennende musste der 21-jährige Kleinmachnower aber dem Trainingsrückstand Tribut zollen und fiel mit konditionellen Problemen zurück. Im vergangenen Jahr hatte er das Rennen am Koppenberg noch gewonnen, damals aber noch in der Nachwuchskategorie der U23. Nun musste er bei einem seiner Lieblingsrennen erstmals in der Elite-Klasse antreten: «Das ist schon ein ganz anderes Gefühl, wenn Dich rund 15.000 Menschen am Berg anfeuern und Dein Rennen live im Fernsehen übertragen wird», freute er sich über die ungewohnte Startzeit: «Früher hatte ich am Nachmittag mein Rennen schon hinter mir und konnte entspannt das Hauptrennen anschauen, jetzt bin ich plötzlich selbst bei den ‚Großen’ mit dabei.»
Zunächst muss er dort jedoch weiter von hinten starten. Auch in der Superprestige-Serie hat Walsleben noch keine Punkte, die ihn berechtigen würden, weiter vorne aufgestellt zu werden. Auf dem hügeligen Kurs von Hoogstraten, auf dem auch die Europameisterschaft der Junioren, Espoirs und Frauen ausgetragen werden, muss Walsleben am Sonntag erneut zeigen, dass seine Formkurve steigt. Armin M. Küstenbrück