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Stefan Nimke posiert mit seiner Medaille für den Sieg im Zeitfahren über 1000 Meter.
27.03.2009 22:09
Nimke rast bei Bahnrad-WM über 1000 Meter zu Gold

Pruszkow (dpa) - Stefan Nimke aus Schwerin hat dem Bund Deutscher Radfahrer (BDR) die zweite Goldmedaille bei den Bahnrad-Weltmeisterschaften im polnischen Pruszkow beschert.

Der 30-Jährige wiederholte über 1000 Meter seinen WM-Titel von 2003 in Stuttgart und überquerte mit deutscher Rekordzeit von 1:00,666 Minuten die Ziellinie. Die alte Bestmarke von 1:01,186 Minuten hielt ebenfalls Nimke, aufgestellt bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen. Dagegen konnte sich der Vierer gegenüber der WM vor einem Jahr in Manchester nicht verbessern und wurde Sechster.

Nimke legte auf der schnellen Bahn, auf der bereits zuvor Simona Krupeckaite (Litauen) über 500 Meter einen Weltrekord aufgestellt hatte, einen super Lauf hin und brach im Ziel erschöpft zusammen. «Die 1:01, die ich mir zurecht gelegt hatte, ist es nicht ganz geworden. Aber besser so sein Vorhaben verfehlt als andersrum», sagte der Mecklenburger. Für Nimke, der sich seit 2005 auf den Sprint konzentriert, war es nach vier Jahren Pause über den Kilometer erst sein zweites Rennen. Nimkes Siegerzeit war die schnellste jemals gefahrene Zeit auf einer Flachlandbahn und stellt zugleich WM-Rekord dar. Der Erfurter Michael Seidenbecher wurde in 1:03,479 Minuten nur enttäuschender 16.

Nach seinem Triumph bezog Nimke erstmals Stellung zur Nominierung für den Teamsprint, in dem es Bronze gegeben hatte. Maximilian Levy musste dabei Robert Förstemann ohne Begründung weichen. «Das war daneben, einfach unfair. Ich verstehe Levys Ärger. Es gab keine Ausscheidung zwischen den beiden, das war nicht gerecht», meinte der Schweriner.

Weiterhin zweitklassig ist das einstige BDR-Flaggschiff, der Vierer. In der Besetzung Henning Bommel, Robert Bengsch (beide Berlin), Patrick Gretsch (Erfurt) und Roger Kluge (Cottbus) gab es in 4:07,262 Minuten sogar eine Verschlechterung gegenüber der WM 2008, als die Olympia-Qualifikation verpasst wurde. «Am Ende ist es für mich aber trotzdem ein Schritt voran, weil der Abstand nicht größer, sondern zur Weltspitze eher kleiner geworden ist», sagte Bundestrainer Andreas Petermann.

Kluge hätte lieber den Doppel-Olympiasieger von Sydney 2000, Robert Bartko, auf der Bahn gesehen. «Wenn der beste deutsche Verfolger nicht fährt, dann verstehe ich das nicht. Ein Mann mit der Erfahrung gehört ins Team. Ich hätte mir gewünscht, dass er dabei ist», meinte Kluge. Laut Petermann soll es nach der WM wieder Gespräche mit Bartko über die Rückkehr in das Quartett geben. Weltmeister wurden die von Sven Meyer aus Hofheim trainierten Dänen, die im Finale Australien in 3:58,246 Minuten bezwangen.

Die deutschen Sprinterinnen haben mit der Entscheidung nichts zu tun. Kristina Vogel (Erfurt) und Miriam Welte (Kaiserslautern) kamen über die Hoffnungsläufe nicht hinaus und schieden aus. Den Scratch der Frauen, der ohne deutsche Beteiligung stattfand, gewann Yumari Gonzales (Kuba).


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