Erfurt (rad-net) - Fast auf den Tag genau 100 Jahre nach der Premiere erlebt der Radklassiker „Rund um die Hainleite“ mit Start und Ziel an der Thüringenhalle in Erfurt seine 82. Auflage und ist dabei so lebendig wie nie.
„Wir werden wieder ein attraktives Feld am Start haben und einen spannenden Wettbewerb erleben“, ist sich Rennleiter Jörg Werner sicher. An der Spitze des Starterfeldes, das um 10.40 Uhr ins Rennen geschickt wird, steht am Samstag, 4. August, Vorjahressieger Jens Voigt. Zur ersten Zielpassage werden die Fahrer um 14.15 Uhr in Erfurt zurück erwartet. Die 182,1 Kilometer lange Strecke hinauf zum Kyffhäuser und zurück in die Landeshauptstadt nehmen 160 Fahrer in 20 Mannschaften, darunter sechs Pro-Tour-Teams, in Angriff. Teams der höchsten Kategorie sind die deutschen Rennställe T-Mobile, Gerolsteiner und Milram, das dänische CSC-Team mit Voigt sowie Unibet.com und Predictor-Lotto (beide Belgien).
Am 18. August 1907 wurde das Rennen erstmals veranstaltet und ist trotz erheblicher wirtschaftlicher und politischer Umbrüche nach wie vor ein fester
Bestandteil im deutschen Radsport-Kalender. So überlebte der Klassiker ebenso die beiden Weltkriege wie die DDR-Zeit, als die traditionell am
Himmelfahrtstag ausgetragene Veranstaltung nach Streichung des Feiertages vorübergehend von der Bildfläche verschwand. Nach der Wende wurde das
Hainleite-Rennen erstmals wieder 1993 organisiert. Zuletzt war der Klassiker das einzige deutsche Rennen, das sich mit Blick auf das Starterfeld positiv
entwickelte. „Deshalb gehen wir davon aus, dass wir auch diesmal ein sportlich
attraktives Feld ins Rennen schicken können“, betont Werner.
100 Jahre nach der ersten Austragung des ältesten noch im Rennkalender stehenden deutschen Eintages-Klassikers erwarten die Veranstalter wieder Radsport der Extraklasse. Neben den Siegern der beiden letzten Jahre Jens Voigt (CSC – 2006) und Bert Grabsch (T-Mobile – 2005) ragen vor allem die Lokalmatadore aus dem Starterfeld heraus. Dazu gehört das Thüringer Energie Team, das unter anderem mit Bahnrad-Olympiasieger Daniel Becke und Marcel Kittel, dem deutschen U23-Meister im Einzelzeitfahren, antreten wird. Im Team T-Mobile stehen neben Grabsch der U23-Straßenweltmeister von 2006, Gerald Ciolek (Köln) sowie die beiden Erfurter Stephan Schreck und Thomas Ziegler, der 2005 beim Hainleite Rennen nur um Sekunden den Sieg verpasst hatte und Zweiter wurde.
Im Team Gerolsteiner will Sebastian Lang (Erfurt) nach überstandener Fersenverletzung wieder antreten. Hautnah erleben können die Radsportfans – im vergangenen Jahr strömten 25.000 Zuschauer zur Zielrunde – die Aktiven vor allem auf der 7,4 Kilometer langen Schlussrunde durch die Arnstädter Hohle, die fünf Mal zu absolvieren ist. „Dort hoffen wir wieder auf tollen Sport. Im vergangenen Jahr hat sich Jens Voigt auf den letzten Kilometern blendend in Szene gesetzt“, hofft Rennleiter Werner auch am 4. August wieder auf einen packenden Kampf um den
Hainleite-Sieg.
WeitereInfos zum Rennen im Internet unter www.radklassiker-hainleite.de