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Der deutsche Bahnvierer trainiert in der Stuttgarter Schleyer-Halle mit einem Ersatzmann. Vorn Jens Lehmann, dahinter Christian Bach, Sebastian Siedler, Robert Bartko und Guido Fulst.
31.07.2003 20:01
Kein Start für deutschen Vierer

Stuttgart (rad-net) Der zweite Wettkampftag der Bahn-Weltmeisterschaften in Stuttgart begann am Abend mit einem Eklat: BDR-Präsidentin Sylvia Schenk verkündete, dass der Bund Deutscher Radfahrer auf seinen Start im Mannschaftswettbewerb verzichten werde.

Die vier Nationalfahrer aus Thüringen, Jens Lehman, Christian Bach, Sebastian Siedler (alle TEAG Team Köstritzer) und Daniel Becke (Bianchi) erklärten am Nachmittag, dass sie nicht gemeinsam mit den beiden Berlinern Robert Bartko und Guido Fulst an den Start gehen werden. Hintergrund der Streitigkeiten war die Nicht-Nominierung Jens Lehmanns in der Einerverfolgung. Daraufhin forderte Jens Lang, Olympiastützpunkttrainer in Thüringen und gleichzeitig Vereinstrainer des TEAG Köstritzer, seine Fahrer zum Startverzicht im Vierer auf. In einer Email an die Sportler erklärte Lang: „…Deshalb fordere ich euch auf, gemeinsam ein Signal für sportliche Fairness, Kameradschaft und Vertrauen zu setzen. … Dass Fass ist übergelaufen und ein gemeinsamer Start im Vierer als Zeichen der Versöhnung ist ausgeschlossen….. Sonst seid ihr nicht besser als die oben genannten Personen, und ich sehe für unsere gemeinsame Zusammenarbeit keine Perspektive.“

Da eine Umnomierung nach Meldeschluss nicht mehr möglich war, musste der Verband den Startverzicht erklären. „Jens Lang verlangt Charakterstärke von seinen Fahrern. Aber darunter verstehe ich etwas anderes. Der Bund Deutscher Radfahrer lässt sich nicht erpressen. Die Sportler werden über Jahre auch durch öffentliche Mittel gefördert. Wir können das Einmischen eines Landestrainers, der im Übrigen zur Hälfte von Bundesmitteln finanziert wird, nicht akzeptieren. Die Sportler sind keine kleinen Kinder. Sie müssen sich ihrer Konsequenzen voll bewusst sein,“ erklärte BDR-Präsidentin Sylvia Schenk in einer am Abend einberufenen Pressekonferenz und verkündete, dass die Sportler noch am selben Abend das Mannschaftshotel in Degerloch verlassen müssen. „Es tut mir Leid für die Veranstalter, es tut mir auch Leid für die Zuschauer, aber ich betone noch einmal, wir lassen uns nicht erpressen.“ Dass die vier thüringischen Rennfahrer möglicherweise ihre Kader-Zugehörigkeit zur Nationalmannschaft verlieren, deutete die BDR-Präsidentin an. „Mit Fulst und Bartko werden wir einen Neuaufbau für Athen 2004 planen.“ Wie man weiter vorgehen will, werden Gespräche des Präsidiums und der Trainer in der kommenden Woche zeigen.

Presseerklärung des Bahnvierers...

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