Berlin (dpa) - Der in den spanischen Radsport-Dopingskandal verwickelte Team-Manager Manolo Saiz ist auf Druck der Internationalen Vereinigung der Profiteams AIGCP von allen Posten zurückgetreten. Das bestätigte der Team-Sponsor «Astana-Würth».
Der Geldgeber hatte die Leitung des Profi-Radstalls übernommen, nachdem sich der ursprüngliche Geldgeber Liberty Seguros bei Bekanntwerden der Affäre zurückgezogen hatte. Der 46-jährige Saiz hatte das Team, in dem der Tour-de-France-Mitfavorit Alexander Winokurow (Kasachstan) und Jörg Jaksche (Ansbach) fahren, jahrelang als Manager geleitet und saß auch in einflussreichen Gremien des Radsports.
Mit dem Rücktritt des Spaniers scheint der Weg für Winokurow und Co. zur Tour de France jetzt frei zu sein. Allerdings muss die ProTour-Kommission des Weltradsport-Verbandes UCI die Lizenz für die Eliteliga noch auf einen anderen Geschäftsträger übertragen, da Saiz die zum Start an allen wichtigen Rennen berechtigtende Lizenz hält. UCI-Sprecher Enrico Carpani hatte bereits eine Entscheidung der UCI vor der Tour angekündigt.
Saiz wurde am 23. Mai in Madrid von der Guardia Civil quasi auf frischer Tat ertappt und festgenommen. Er hatte 60 000 Euro in bar bei sich und wollte von dem Mediziner Eufemiano Fuentes offensichtlich manipulierte Blutkonserven und Dopingmittel kaufen. Die spanischen Behörden hatten den ehemaligen Teamarzt von Liberty Seguros seit Januar observiert. Vorerst wird in Zusammenhang mit Doping-Vorwürfen gegen fünf Personen, darunter Saiz und Fuentes, ermittelt. Zahlreiche namhafte Radprofis sollen in den Skandal verwickelt sein.