Bordeaux (rad-net) - Am letzten Wettkampftag der Bahn-Weltmeisterschaften in Bordeaux konnte der BDR zwei Medaillen feiern. Christin Muche holte überraschend Gold im Keirin der Frauen, Stefan Nimke gewann Bronze im Sprint. „Das ist ein toller Abschluss einer WM mit Höhen aber auch einigen negativeren Ergebnissen“, bilanzierte BDR-Sportdirektor Burckhard Bremer. Neben den Medaillengewinnern von heute, hatte Robert Bartko noch Gold in der Einerverfolgung gewonnen. „Die WM war für uns eine wichtige Standortbestimmung zur Halbzeit des Olympiazyklus. Wir wissen jetzt wo wir stehen“, sagte Bremer. „Wir haben noch Arbeit vor uns, sind aber zuversichtlich, unsere Ziele im Hinblick auf Peking 2008 zu erreichen."
Der letzte WM-Tag hatte es aus deutscher Sicht noch einmal in sich. „Das ist der absolute Wahnsinn“, heulte Christin Muche nach ihrem Sieg im Keirin-Finale. Entschlossen hatte sie eine Lücke genutzt, die sich eingangs der letzten Runde auftat. „Da habe ich allen Mut zusammengenommen“, sagte die 22-Jährige aus Cottbus, die den Angriff der Französin Sanchez erfolgreich abwehrte und die erste Goldmedaille für eine deutsche Bahnsportlerin seit 1997 (Judith Arndt/Einerverfolgung) nach Hause fuhr. „Wie sie in der letzten Runde ihre Führung behauptet hat, das war große Klasse“, freute sich Bundestrainer Detlef Uibel über den Überraschungscoup.
Nach seinem Sieg über Mickael Bourgain (Frankreich) im Lauf um Platz drei konnte Stefan Nimke den Gewinn der Bronzemedaille kaum fassen. „Das ist das erste Jahr, wo ich mich komplett auf den Sprint vorbereitet habe. Und dann gleich eine Medaille, das ist Wahnsinn“, sagte der Schweriner, der sich von den 1000 Metern nach Bronze bei Olympia 2004 verabschiedet hatte. Bei den Olympischen Spielen 2008 will er nun im Sprint eine Medaille: „Das war heute der erste Schritt dazu“, sagte der 28-Jährige in Bordeaux.
Im Scratch der Frauen überzeugte Elke Gebhardt (Eichstetten) als Fünfte. „Damit habe ich mein Soll erfüllt. Das ist genau die Platzierung, die ich angepeilt hatte“, jubelte die 22-Jährige nach den Glückwünschen von Bundestrainer Jochen Dornbusch.
Enttäuschung hingegen im Zweier-Mannschaftsfahren der Männer, dass ohne deutsche Beteiligung zu Ende ging. Leif Lampater, der mit Guido Fulst zur Entscheidung im sogenannten Madison angetreten war, musste frühzeitig entkräftet aufgeben.