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Danilo Hondo im März im Gelben Trikot der Murcia-Rundfahrt.
22.11.2005 18:38
Hondo muss noch auf CAS-Urteil warten

Gerolstein/Lausanne (dpa) - Erst bis zum 6. Dezember wird feststehen, ob der wegen Dopings gesperrte Radprofi Danilo Hondo bald wieder startberechtigt sein wird.

Der Internationale Sportgerichtshof CAS in Lausanne kündigte nach fast siebenstündiger Verhandlung an, in diesem Zeitraum ein Urteil mit Begründung vorzulegen. «Ich rechne vielleicht Anfang Dezember mit dem Urteil», sagte Hondo-Anwalt Michael Lehner aus Heidelberg.

Der für Hondo zuständige Schweizer Verband hatte den 31-jährigen Profi am 2. Juni für zwei Jahre gesperrt, wovon ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt wurde. Außerdem sollte Hondo 64 000 Euro Geldstrafe zahlen. Um dieses Urteil zu revidieren, hatten Hondo, die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA und der Internationale Radsportverband UCI den CAS angerufen. Der ehemalige Fahrer des Gerolsteiner Teams war überführt worden, im März als Spitzenreiter der Murcia-Rundfahrt in Spanien das verbotene Amphetamin Carphedon eingenommen zu haben.

Allerdings waren die nachgewiesenen Spuren so gering, dass weder unzweifelhaft von Absicht ausgegangen noch eine aufputschende Wirkung durch das Präparat erzielt werden konnte. Diese These vertrat in Lausanne auch Professor Werner Franke als Entlastungszeuge für Hondo. Der anerkannte Biologe gilt als scharfer Kritiker der Doping-Praktiken im Profiradsport, sah den Lausitzer Sprinter in diesem Fall aber eher als Opfer weiter nicht geklärter Umstände.

«Ich hatte mir etwas mehr ausgerechnet. Aber man wird sehen, wie die Urteilsbegründung und der Spruch lauten. Wir haben Freispruch gefordert, die UCI eine Ein-Jahres-Sperre, die ich am 1. April 2006 abgesessen hätte. Nur die WADA bestand auf einer Zwei-Jahres-Sperre. Alles ist möglich», sagte Hondo. «Alles ist jetzt möglich. Ich bin ganz zufrieden mit dem Ausgang. Die WADA stand mit ihrer Strafforderung alleine da», meinte Lehner, der sich als Anwalt im Doping-Fall Dieter Baumann einen Namen gemacht hat.

Hondos ehemaliger Arbeitgeber Gerolsteiner, der den Lausitzer mit Schweizer Wohnsitz nach Bekanntwerden der Affäre entlassen hatte, wartet das Urteil ab, um zu entscheiden, ob der Profi eventuell wieder eine Chance erhält. Konzernsprecher Stefan Göbel stellte am Firmensitz in Gerolstein aber klar: «Ohne Freispruch hat Hondo bei uns keine Chance.»


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