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15.08.1999 21:09
Celestino gewinnt HEW Cyclassic
Sprinter-König Erik Zabel hat beim Weltcup-Rennen in Hamburg erneut den Sieg verfehlt. Zwei Tage nach seinem zweiten Platz bei der «Nacht von Hannover» beendete der 29-jährige Rad-Profi aus Unna am Sonntag das 251 km lange Rennen als Neunter. Der Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France konnte lediglich den Sprint des Hauptfelds für sich entscheiden. Den Sieg sicherte sich der Italiener Mirko Celestino, der sich unmittelbar vor dem Ziel aus einer achtköpfigen Spitzengruppe löste. Überraschend Zweiter und damit bester Deutscher wurde Raphael Schweda aus dem brandenburgischen Groß Lindow.
Jan Ullrich, der sich nach seinem Sturz bei der Deutschland-Tour Ende Mai erstmals wieder heimischem Publikum präsentierte, kam mit dem Hauptfeld und einem Rückstand von 3:05 Minuten als 97. ins Ziel. Über 600 000 begeisterter Zuschauer verfolgten das Rennen, das für wenige Kilometer auch durch Niedersachsen und Schleswig-Holstein führte.
Zabel reagierte unwirsch auf den Ausgang des Rennes. «Ich gehe erst einmal duschen», antwortete er zerknirscht, als er um einen Kommentar gebeten wurde. Bei der Abfahrt vom Waseberg in Hamburger Stadtteil Blankenese musste der Sprinter die Spitzengruppe ziehen lassen. Dagegen war die Freude bei Schweda grenzenlos. «Ich weiß noch gar nicht, was ich da gemacht habe. Das muss ich erst mal realisieren», meinte der 23-Jährige vom Team Nürnberger. Schweda, ebenso wie Ullrich in Rostock groß geworden, gilt als eins der größten Talente im deutschen Radsport. Das Team Telekom hat bereits Kontakt zu ihm geknüpft.
Ullrich präsentierte sich diesmal im Team Telekom, als «Wasserträger» für Zabel. Der 25 Jahre alte Tour- de-France-Sieger von 1997 nutzte das Rennen nach auskurierter Verletzung als ernsthaften Test für die Spanien-Rundfahrt Ende September und die Weltmeisterschaft im Oktober in Verona. «Die Lust ist wieder zurückgekehrt. Ich habe gespürt, dass Radsport mein Leben ist», sagte Ullrich. Bei der Weltcup-Veranstaltung eine Woche zuvor in San Sebastian hatte der Merdinger das Rennen vorzeitig beendet.
Das einzige Weltcup-Rennen in Deutschland hatten am Vormittag 25 Mannschaften mit 189 Fahrern aufgenommen. Bei Kilometer 57 stürmte der Däne Mark Tune Madsen dem gemächlich fahrenden Feld davon. Der 25 Jahre alte Profi-Neuling aus dem Team Chicky World baute seinen Vorsprung bis auf 10:44 Minuten aus und behauptete sich bei streckenweise starkem Gegenwind und einigen Regenschauern drei Stunden als Solist an der Spitze. 71 km vor der Zielankunft schluckte das Feld den Ausreißer jedoch wieder.
Auf den letzten 50 km gab es immer wieder Attacken von kleinen Gruppen. Im Peloton übernahmen die Fahrer aus dem Team Telekom die Führungsarbeit und fingen die Ausreißer immer wieder ein. Doch in der entscheidenden Phase 15 km vor dem Ziel konnten Ullrich und Co. das Loch zur achtköpfigen Spitzengruppe mit Celestino und Schweda nicht mehr stopfen. Zurück
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