Verona (rad-net) - Nach dem Ende des letzten Giro d'Italias seiner Karriere, hat sich Vinzenco Nibali zu seinen Erfahrungen bei dem Rennen geäußert. Der Italiener war am Sonntag nach dem Zeitfahren in Verona, unter dem Jubel der Radsportfans, Gesamtvierter geworden und zeigte sich anschließend überwältigt von seiner letzten großen Landesrundfahrt in Italien.
«Vielleicht bin ich sogar noch emotionaler als bei meinem Giro-Sieg, also nochmals vielen Dank für alles», bedankte sich Nibali am Sonntag bei seinen Fans, die ihn mit Sprechchören im Amphitheater in Verona empfangen hatten. «Es war sehr emotional, in die Arena zu fahren. Es ist eine besondere Art, eine Grand Tour zu beenden, besonders meine letzte. Zu hören, wie die Zuschauer meinen Namen bejubeln, ist magisch, das war schon immer ein besonderer Teil des Giros. Ich weiß, dass die Leute mich immer angefeuert haben, am Straßenrand und vor dem Fernseher. Vielen Dank an alle.»
Der 38-Jährige war zu Beginn des Giros mit dem Ziel einer Top-Ten-Platzierung oder eines Etappensieges in die diesjährige Rundfahrt gestartet. Als er dann auf Etappe vier am Ätna, ausgerechnet in seiner Heimat Sizilien, zwei Minuten im Gesamtklassement verlor, zeigte sich der Fahrer von Astana-Qazaqstan sehr enttäuscht.
Einen Tag später, als der Giro durch seine Heimatstadt Messina führte, gab Nibali dann schließlich bekannt, dass dies seine letzte Grand Tour sei und er am Ende der Saison seine Karriere beenden werde. Anschließend nutzte der Profi die folgenden Etappen, um sich im Gesamtklassement Schritt für Schritt nach oben zu arbeiten, sodass er schließlich als Gesamtvierter, mit 9:02 Minuten Rückstand auf Sieger Jai Hindley (Bora-hansgrohe), den Giro beendete. Zusätzlich erhielt Nibali im Anschluss an das Rennen die Trofeo Bonacossa, die ihm für sein Lebenswerk von der La Gazzetta dello Sport überreicht wurde.
«Ich bin sehr glücklich, den Giro als Vierter zu beenden», erklärte Nibali am Sonntag weiter. «Ich will ehrlich sein, ich war müde im Zeitfahren. [...] Ich bin zufrieden mit meinem Rennen. Ich habe hart gekämpft, ich habe gelitten, ich hatte gute und schlechte Tage, aber ich habe nie aufgegeben. [...] Es ist sicherlich ein großartiges Ergebnis, aber vielleicht wollte ich auch etwas mehr erreichen. Ich hatte gehofft, eine Etappe zu gewinnen, denn die Arme in die Luft zu reißen, ist immer ein einzigartiges Gefühl. In Turin war ich nah dran. Es war der Tag, an dem ich am besten gefahren bin.»
Insgesamt erklärte der zweifache Giro-Gesamtsieger von 2013 und 2016 in seiner Karriere besonders die Italien-Rundfahrt immer wieder genossen zu haben: «Der Giro war so etwas wie meine Heimat, weil ich oft auf dem Podium stand, auch wenn ich das dieses Jahr nicht geschafft habe. Ich habe für viele Emotionen gesorgt, aber auch das Rennen hat mich mit vielen Emotionen versorgt.»
Neben Nibali hat auch Alejandro Valverde am Sonntag den letzten Giro seiner Karriere beendet, er wurde Elfter. Der 42-jährige Fahrer von Team Movistar wird ebenfalls Ende der Saison seine Profikarriere beenden und erhielt am Sonntag von den Organisatoren des Giros einen Sonderpreis für seine lange Karriere. Via Instagram resümierte Valverde anschließend zu der Italien-Rundfahrt: «Ich bin froh, dass ich meinen letzten Giro knapp hinter den Top Ten beenden konnte. Wir haben bis zum Schluss um den Sieg gekämpft und ich gehe mit einem guten Gefühl nach Hause.»