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Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna musste sich im Kampf gegen die Uhr bei Tirreno-Adriatico geschlagen geben. Foto: Archiv/Massimo Paolone/LaPresse via ZUMA Press/dpa
17.03.2021 16:18
Ganna nach Zeitfahren bei Tirreno-Adriatico: «Ich kann ein Rennen auch mal verlieren»

San Benedetto del Tronto (rad-net) - Nach dem dritten Platz beim finalen Zeitfahren von Tirreno-Adriatico hat sich Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna zu seinem Ergebnis geäußert. Im Ziel erklärte der Fahrer von Ineos Grenadiers gestern, mit seinem Ergebnis zufrieden zu sein, auch wenn er zuvor als Topfavorit auf den Etappensieg gehandelt worden war.

Ganna hatte zuletzt acht Zeitfahren in Folge gewonnen und war deshalb gestern als heißester Anwärter auf den Sieg beim Zeitfahren von Tirreno-Adriatico gestartet. Die Siegesserie des Italieners begann im Januar 2020 beim Zeitfahren der Vuelta a San Juan, worauf der nationale Titel und der Weltmeistertitel in dieser Disziplin folgten. Darüber hinaus gewann Ganna alle drei Zeitfahren beim Giro d'Italia im vergangenen Oktober und die Kämpfe gegen die Uhr beim Etoile de Bessèges und der UAE-Tour in diesem Jahr.

Am gestrigen Dienstag musste sich der Fahrer damit erstmals seit über zwölf Monaten in seiner Parade-Disziplin geschlagen geben, als Wout van Aert (Jumbo-Visma) ihn um elf Sekunden und Stefan Küng (Groupama-FDJ) ihn um sechs Sekunden unterboten.

«Ich habe heute gezeigt, dass ich ein Mensch und kein Roboter bin und dass ich ein Rennen auch mal verlieren kann», berichtete Ganna im Ziel nach dem elf Kilometer langen Zeitfahr-Kurs um San Benedetto del Tronto. Dabei betonte der 24-Jährige, dass seine Niederlage gegen Van Aert auf seine persönliche Verfassung zurückzuführen gewesen sei und auf keine äußeren Umstände.

Van Aert und Küng unterboten die Zeit Gannas bereits in der ersten Zwischenzeit um jeweils vier Sekunden. Dabei fügte der spätere Etappensieger Van Aert auf dem letzten Abschnitt des Kurses schließlich weitere sieben Sekunden hinzu. Hier hatte Ganna früher am Tag mit kräftigem Gegenwind zu kämpfen gehabt, doch der Italiener erklärte, dass auch Van Aert nicht bei Windstille unterwegs gewesen und es deshalb keine Entschuldigung für seine schlechtere Zeit sei: «Ich denke, der Wind war für alle derselbe. Ich habe einfach sofort gemerkt, dass meine Beine nicht gut waren, ich habe es gespürt.»

Schlussendlich erklärte sich der Fahrer aber zufrieden mit der Leistung bei dem Zeitfahren und der Rundfahrt im Allgemeinen: «Die Jungs haben 100 Prozent gegeben, also warum sollten wir enttäuscht sein?», berichtete Ganna mit Blick auf sein Team, das mit Egan Bernal den vierten Platz im Gesamtklassement erreichte. «Wir haben noch viele Chancen, um zurückzuschlagen. Ich bin deshalb nicht traurig. [...] Es kann immer jemanden geben, der einfach stärker ist.»

Ganna wird sich nach Mailand-San Remo am kommenden Samstag wahrscheinlich zunächst aus dem Renngeschehen zurückziehen, um sich auf die Mannschaftsverfolgung und das Zeitfahren bei den Olympischen Spielen in Tokio vorzubereiten. Anschließend steht ein Höhentraining für den Giro d'Italia auf dem Programm, zu dem der Italiener dann wieder antreten will.

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