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Simon Geschke fährt für das Team CCC. Foto: Yuzuru Sunada/BELGA/dpa
08.06.2020 16:28
CCC-Manager Ochowicz zeigt sich zuversichtlich bei Sponsoren-Suche

Santa Rosa (rad-net) - Der Manager des polnischen WorldTour-Teams CCC, Jim Ochowicz, hat bekannt gegeben, dass seine Mannschaft die Suche nach einem neuen Titelsponsor aufgenommen habe. CCC hatte das Ende seines Sponsorings verkündet, nachdem die polnische Bekleidungsmarke aufgrund der Corona-Pandemie große Umsatzverluste hinnehmen musste. Das WorldTeam der Damen, CCC-Liv, ist von den Maßnahmen nicht betroffen.

Ursprünglich hatte CCC einen dreijährigen Vertrag bis Ende 2022 mit seiner Mannschaft abgeschlossen, doch die weltweite Corona-Krise zwang den Konzern dazu, Kosten stark einzudämmen, was zu einer Vertragsauflösung Ende des Jahres führte. Im Zuge dessen wurden bereits Mitarbeiter des Radsportteams entlassen und Fahrer- sowie Managergehälter drastisch gekürzt.

«CCC wird in der Saison 2021 nicht länger der Titelsponsor unserer Mannschaft sein, deshalb suchen wir einen neuen. Wir befinden uns zwar in einer unvorhersehbaren Situation, doch ich bin zuversichtlich, dass es Unternehmen gibt, die in den Radsport investieren wollen, vor allem nachdem er in den letzten Monaten weltweit an Popularität gewonnen hat», heißt es in einem Statement Ochowiczs.

Der Amerikaner hat dabei schon einige Erfahrungen mit Sponsoren gesammelt. In den Achtzigerjahren hatte er das 7-Eleven Team aufgestellt, bevor er zu Motorola wechselte. Danach führte er das BMC Racing Team für beinahe zehn Jahre bis er schließlich im Sommer 2018 den Vertrag mit CCC aushandelte. «Unter der Continuum Sports Lizenz sind wir von einem US Continental-Team 2007 zu einem der größten WorldTour Teams des Pelotons herangewachsen und wir haben die Intention unter einem neuen Titelsponsor weiterzumachen.»

Zwar unterscheidet sich die wirtschaftliche Lage von der Situation 2018, doch Ochowicz habe die Hoffnung, dass sich sein Team ab August wieder präsentieren und somit das Interesse von Sponsoren wecken könne: «Unsere erste Priorität liegt darin, wieder an die Startlinie zu gehen und unsere Saisonziele zu erreichen, die wir im Dezember verkündet hatten. [...] Die Siege eines Monuments, eines Eintagesrennens, eines Etappenrennens und einen Etappensieg bei jeder der drei Grand Tours.» Dabei seien die ersten Rennen der fortgeführten Saison besonders wichtig, da dort gute Leistungen den Fortbestand der Mannschaft sichern könnten.

Bisher ist noch nicht geklärt, wie CCC Team seinen Kader auf die Rennen im komprimierten Kalender aufteilen wird, doch Spekulationen besagen, dass Greg Van Avermaet die Klassiker anführen wird und auch bei der Tour de France starten soll. Ilnur Zakarin wird hingegen vermutlich um das Gesamtklassements der Grand Tours fahren, während der Rest des Teams auf Etappensiege und Tagessiege fahren wird. Fest steht aber bereits das CCC bei der Vuelta a Burgos (28. Juli bis 1. August) in die zweite Hälfte der Saison einsteigen will. Die Planung der Mannschaft sei momentan noch schwierig, da die Mannschaft in der viermonatigen Saison insgesamt drei Rennblöcke fahren will und dabei 140 Renntage zusätzlich zu verschiedenen Trainingslagern und Höhentrainings koordinieren müsse. Deshalb sei die endgültige Verteilung der Mannschaft erst in den nächsten Wochen spruchreif und damit auch die Ziele der Schlüsselfahrer des polnischen Teams. «Wir sind damit beschäftigt, unseren Rennkalender zusammenzustellen und unsere Auswahl an Fahrern zu planen. Unser Service Course in Belgien wird Mitte Juni wiedereröffnet. Da die meisten europäischen Reisebeschränkungen im nächsten Monat zurückgeschraubt werden, werden einige unserer Fahrer in verschiedenen Teilen Europas mit dem Höhentraining beginnen. Wir werden den gesamten WorldTour-Zeitplan mit einigen zusätzlichen Eintages- und Etappenrennen abdecken», so Jim Ochowicz.

«Unsere erste Priorität ist es, wieder an den Start zu gehen und die im Dezember festgelegten Saisonziele zu erreichen. Der Rennkalender ist jetzt vielleicht komprimierter, aber wir sind motivierter denn je, die für 2020 geplanten Schlüsselgewinne zu erzielen. Ein Monument-Sieg. Ein WorldTour-Tagessieg, ein WorldTour-Etappensieg und ein Etappensieg bei jeder der drei Grand Tours», erklärt der Teammanager.

CCC ist nicht der einzige Rennstall, der im Zuge der Krise die Gehälter kürzte. Auch bei Mitchelton-Scott, Astana, Lotto-Soudal und Bahrain-McLaren gab es Einschnitte. Die beiden deutschen Teams Bora-hansgrohe und Sunweb sind bislang nicht von solchen Maßnahmen betroffen.

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