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13.09.2018 08:18
Mountainbiker erwarten «brutal harte» Marathon-WM

Auronzo du Cadore (rad-net) - Nur eine Woche nach der Cross-Country-WM in Lenzerheide stehen für die Mountainbiker bereits die nächsten Weltmeisterschaften auf dem Programm. Am Samstag geht es in Auronzo di Cadore (Italien) um die Titel im Marathon – auf der bisher wohl härtesten WM-Strecke überhaupt. Aus deutscher Sicht unter anderen mit dabei: die Deutschen Marathon-Meister Sabine Spitz und Julian Schelb.

Zu den Titelkandidatinnen und –kandidaten zählen die deutschen Mountainbiker in den Dolomiten nicht. Sabine Spitz wird auf der Langdistanz zwar besser zurecht kommen als im Cross-Country, doch lange, steile Anstiege sind nicht ihr bevorzugtes Terrain und ihr Trainingsrückstand nach Verletzung zu groß.

Die Damen fahren ab 9:45 Uhr 89 Kilometer und müssen 3400 Höhenmeter absolvieren. Dafür sind sicherlich Titelverteidigerin Annika Langvad (Dänemark/Specialized Racing) und Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Norwegen/Merida) am meisten prädestiniert.

Adelheid Morath (jb Brunex-Felt) fährt ihre erste Marathon-WM überhaupt und erwartet ein «brutal hartes Rennen». Mit ihrer körperlichen Verfassung ist sie erst mal zufrieden. «Meine Form stimmt und ich bin motiviert», sagt die 34-jährige Freiburgerin. «Ich will einfach das Beste draus machen, nach dem ganzen Pech dieses Jahr.»

Cross-Country-Meisterin Elisabeth Brandau (Schönaich/EBE-Racing) wird aus familiären Gründen erst kurzfristig über einen Start entscheiden können, würde die WM aber sowieso nur als «Bonus» mitnehmen.

Herren: Gleich am Anfang in den Himmel
Bei den Herren sind zwei Österreicher mit favorisiert und beide fahren für deutsche Teams. Titelverteidiger Alban Lakata für Canyon-Sram aus Koblenz und der Vorjahres-Dritte Daniel Geismayr für Centurion-Vaude aus Ravensburg. Lakata, der praktisch auf der anderen Seite der Dolomiten in Lienz lebt, kennt das Terrain und spricht von der «härtesten WM aller Zeiten». Der Start ist um 9 Uhr.

Simon Stiebjahn, dieses Jahr Marathon-DM-Dritter, hat sich am Dienstag schon mal 70 von 102 Kilometern angeschaut. «Gerade am Anfang geht es direkt in den Himmel», so Stiebjahn. Fast 700 Höhenmeter auf vier Kilometer stellen sich bei den Herren schon bei Kilometer acht in den Weg. Insgesamt sind es 4200 Höhenmeter für das männliche Geschlecht. Start und Ziel liegt bei 840, der höchste Punkt bei Damen, wie Herren bei 2320 Metern (Tre Cime di Lavaredo).

Stiebjahn (Team Bulls) hat ein Top-Ten-Resultat ins Auge gefasst. Vize-Meister Markus Kaufmann (Centurion-Vaude), dem solches Terrain eigentlich liegt, sieht sich nicht in der Verfassung um vorne mitfahren zu können. «Ich fahre, aber ohne Ambitionen. Dafür hätte ich ein Höhentrainingslager gebraucht», meint Kaufmann etwas skeptisch.

Karl Platt (Team Bulls) hat genau das in Livigno gemacht. Wofür es reicht? Kaum zu ermessen. Andreas Seewald (Rocklube Revolutional Racing) aus Lenggries hat zuletzt starke Form bewiesen. Man darf gespannt sein, was für ihn möglich ist.

Für Sascha Weber (Maloja-Rocky Mountain) könnten zu viele Höhenmeter drin sein und Marathon-Meister Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr) hat nach seinem Rippenbruch vom Weltcup in La Bresse auch keine optimalen Voraussetzungen.

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