Berlin (dpa) - Die Probleme zwischen einigen spanischen Rad-Profis und ihrem Rennstall Coast um Steuerfragen sind immer noch nicht bereinigt. Das Finanzamt Wesel prüft zur Zeit die Betreiber- Gesellschaft RSM, bei der alle Coast-Fahrer angestellt sind. Das betätigte auf dpa-Anfrage Coast-Chef Günther Dahms (Essen).
«Von Insolvenz oder Konkurs kann gar keine Rede sein. Es geht um einige ausstehende Rechnungen einiger Fahrer, die sie vorlegen müssen. Die Finanzamt-Prüfung kann noch drei Monate dauern und hat überhaupt keine Auswirkungen auf unseren Rennbetrieb», sagte Dahms, der damit Meldungen der «Sport-Bild» dementierte, nach denen die Firma Rad Sport Marketing (RSM) Konkurs angemeldet habe und deshalb die Teilnahme des Jan Ullrich-Teams an der Tour de France gefährdet sei.
«Ich habe keine Nachrichten, dass es bei Coast wieder Schwierigkeiten geben soll. Deshalb gehe ich davon aus, das alles in Ordnung ist», sagte Enrico Carpani, Sprecher des Weltverbandes UCI, der den Rennstall im März wegen unklarer Finanzierungen gesperrt hatte und danach Ullrich auf die Lizenzierung warten ließ.
«Jans Finanzierung ist bis zum Jahresende gesichert und wir gehen davon aus, dass er wie geplant bis zur Tour noch fünf Rennen bestreitet. Zur Zeit trainiert er bei sich zu Hause», sagte Ullrich-Manager Wolfgang Strohband.
In den strittigen Steuerfragen mit einigen spanischen und zwei dänischen Fahrern geht es laut Dahms um von Coast einbehaltene Mehrwert- und Quellensteuer. Die Fahrer fordern dieses Geld teilweise zurück, obwohl laut Dahms deutsches Steuerrecht dagegen spricht. «Die Finanzamt-Prüfung kann auch ergeben, dass wir Geld zurück erhalten. Wenn dagegen noch berechtigte Forderungen bestehen sollten, werden wir zahlen», sagte Dahms.