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22.11.2002 20:14
Comeback von Hanka Kupfernagel - Weltklasse beim ersten deutschen Querfeldein-Weltcup in Frankfurt

Frankfurt/Main (rad-press) Premiere: Am 24. November fällt in Frankfurt/Main nicht nur der Startschuss zum ersten Cross-Weltcuprennen dieser Saison, es ist zugleich auch das erste Querfeldein-Weltcup-Rennen überhaupt auf deutschem Boden. Auf dem Kurs an der Frankfurter Eissporthalle werden die weltbesten Querfeldeinfahrer und -fahrerinnen antreten. Aus deutscher Sicht dürften die Entwicklung im Männerbereich und das Comeback der zweimaligen Cross-Weltmeisterin Hanka Kupfernagel (Berlin) im Mittelpunkt des Interesses stehen. Außerdem erwarten die Verantwortlichen des Bundes Deutscher Radfahrer mit dem deutschen Weltcup eine langfristige Signalwirkung im Hinblick auf die 2005 im saarländischen St. Wendel stattfindenden Querfeldein-Weltmeisterschaften. Bis dahin wollen sich die deutschen Fahrer wieder in die Weltspitze des internationalen Cross-Sports vorarbeiten.

Das Rennen der Elite-Männer dürften am Sonntag wohl die favorisierten Belgier und Niederländer, allen voran Weltmeister Mario de Clercq (Belgien), unter sich ausmachen. Stärkste Konkurrenz hat de Clercq von seinen Landsmännern Sven Nijs, zweimal Weltcup-Gesamtsieger, und Erwin Verwecken, Weltmeister von 2001, zu erwarten, aber auch der Niederländer Richard Groenendaal, Weltmeister 2000, der Tscheche Petr Dlask, Vizeweltmeister 2001, der Schweizer Thomas Frischknecht (WM-2. 1997) und der zweifache Weltmeister Daniele Pontoni (Italien) dürften für einen spannenden Kampf um die ersten Weltcup-Punkte sorgen. 13 Nationen haben ihre stärksten Fahrer gemeldet, alleine 16 Weltmeister zählten die Organisatoren nach Meldeschluss.

Die deutschen Fahrer zählen zwar nicht zu den Anwärtern auf vordere Platzierungen, allerdings dürfte von großem Interesse sein, wie sich die deutschen Elite- und Nachwuchsfahrer im Feld der Weltbesten schlagen. Angeführt wird das BDR-Aufgebot vom Deutschen Meister Jens Schwedler (Harvestehuder RV). Mit von der Partie sind in Frankfurt außerdem Jens Reuker (RC Olympia Emmendingen), Maik Müller (RSV Wyhl) und Christian Wasmer (RSV Denzlingen). Tobias Nestle (RV Pfeil Magstadt), der Deutsche Meister von 2001, kann wegen Knieproblemen nicht starten und muss wohl die komplette Cross-Saison an den Nagel hängen. Jochen Uhrig (RV Union Nürnberg) und Torsten Struch (RSV Stuttgart-Vaihingen) starten im Rennen der Altersklasse U23, Christian Niemann (BRC Zugvogel Berlin), Finn Heitmann (RSC Endspurt Herford), Robin Schmuda (RV Pfeil Magstadt), Thomas Gröbel (Ludwigsburg) und Lukas Keller (ESV Lingen) bei den Junioren, wo sechs Nationen gemeldet haben. Die beiden BDR-Cross-Bundestrainer Peter Weibel (Plankstadt) und Patrick Moster (Landau) arbeiten derzeit verstärkt mit den Nachwuchsfahrern, um wieder einen langfristigen Aufschwung im deutschen Querfeldein-Sport zu erreichen. „Man sollte für Frankfurt nicht zu viel erwarten, aber Jens Reuker und Christian Wasmer haben in diesem Jahr einen ordentlichen Schritt nach vorne gemacht, und mit Thorsten Struch haben wir im U23-Bereich einen Fahrer mit guten Perspektiven“, hofft Weibel in den nächsten zwei bis drei Jahren auf eine Änderung an der Weltspitze. Bei den Frauen können sich die Organisatoren über die Teilnahme aller drei Medaillengewinnerinnen der letzten WM in Zolder freuen: Neben Laurence Leboucher (Frankreich, Gold) und Daphny van der Brand (Niederlande/Bronze) will mit Hanka Kupfernagel (Equipe Nürnberger) auch die derzeitige Vorzeigeathletin des deutschen Cross-Sports an den Start gehen. Für die Vizeweltmeisterin dieses Jahres, die nach einer langwierigen Knie-Verletzung fast die gesamte Straßen-Saison ausfiel und erst seit einem Monat wieder im Training ist, soll der Weltcup in Frankfurt in erster Linie ein Test sein. Wo die zweimalige Cross-Weltmeisterin (2000, 2001) leistungsmäßig steht, wird man nach dem Rennen am Sonntag wissen. Ihr nächstes großes Ziel sind die Cross-Weltmeisterschaften Ende Januar im italienischen Monopoli, wo sie erneut den Titel in Angriff nehmen will. Zweite deutsche Starterin ist Nicole Kampketer (früher Kottkamp/RSC Herford), die in dieser Saison bereits zwei nationale Rennen gewann.

Nach 27 Jahren Tradition mit dem “Cross am Bornheimer Hang” wird es beim Weltcup eine leicht veränderte Streckenführung (Streckenskizze siehe www.uci.ch) geben. Start und Ziel erfolgen an der Frankfurter Eissporthalle (Am Festplatz) und nicht wie bisher im FSV-Stadion. Der Rundkurs über 2.650 Meter – zum Teil vom traditionellen Frankfurter Cross bekannt – besitzt zahlreiche Anstiege und Abfahrten, die nicht nur dem Sportler ein abwechslungsreiches Terrain bieten, sondern auch dem Zuschauer die Faszination des Cross-Sports näherbringen, zumal das trockene Wetter der letzten Tage für beste Voraussetzungen sorgen und ein wenig attraktives „Schlamm- und Matschrennen“ verhindern dürfte. „Bei diesem Rennen wird nicht nur mit dem Rad gelaufen, sondern noch richtig im Gelände querfeldeingefahren“, erklärt Chef-Organisator Walter Wahl. Zudem können die Organisatoren des ausrichtenden VC Frankfurt 1883 an der Eissporthalle auch auf die bestehende umfangreiche Infrastruktur (Gastronomie, Parkplätze, etc.) zurückgreifen, von der nicht zuletzt der Zuschauer profitiert. Die Strecke wurde am 16. Oktober vom früheren Weltklasse-Fahrer (u.a. Weltmeister 1996) und heutigen UCI-Cross-Koordinator Adrie van der Poel (Niederlande) abgenommen und als „technisch anspruchsvolle Strecke mit hohem Weltcup-Niveau" eingestuft.

Zeitplan – 24. November
10.00-10.40 Uhr Rennen der Junioren (60 Starter gemeldet)
10.50-11.40 Uhr Rennen der U23 Männer (45 Starter gemeldet + weitere deutsche Fahrer)
11.45-12.30 Uhr Offizielles Training Weltcup-Teilnehmer Elite Männer
12.30-13.10 Uhr Rennen der Elite Frauen, Juniorinnen, weibl. Jugend (27 Starterinnen Elite Frauen + 7 Juniorinnen)
13.30 Uhr Präsentation der Mannschaften (Elite Männer)
14.00-15.00 Uhr Rennen der Elite Männer (65 Starter gemeldet)
ca. 15.10 Uhr Siegerehrung
ca. 15.30 Uhr Pressekonferenz

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