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14.05.2013 17:40
MTB-Weltcup in Albstadt: Fumic hofft auf Heimpublikum - Spitz verweist auf Morath

Albstadt (rad-net) - Albstadt fiebert seiner Weltcup-Premiere entgegen und die besten Mountainbiker der Welt tun es auch. Bei den Herren hofft das Publikum, dass Manuel Fumic in die Auseinandersetzung der «Großen Drei» eingreifen kann und bei den Damen versuchen Sabine Spitz und Adelheid Morath möglichst weit vorne mitzumischen.

Der Weltcup-Auftakt findet auf einem neu gestalteten 4,2 Kilometer langen Kurs mit 190 Höhenmetern statt. «Der härteste im Weltcup», urteilten viele Fahrer nach Trainingseindrücken, aber auch mit technischen Passagen bestückt, die Spaß machen. Vor allem auch den Zuschauern, denn die Wege sind kurz und das Publikum kann sehr viel sehen.

Bei den Herren spricht man seit 2011 von den «Großen Drei». Dieses Trio wird von Weltmeister und Gesamt-Weltcup-Titelverteidiger Nino Schurter aus der Schweiz, Rekord-Weltcupsieger Julien Absalon aus Frankreich und Olympiasieger Jaroslav Kulhavy aus Tschechien gebildet. Schurter ist in dieser Saison bereits dreimal auf Absalon getroffen, dreimal hat er gewonnen, aber jeweils nach ganz engen Duellen. Kulhavy ist 2013 hingegen noch in gar keinem Cross-Country-Rennen auf die Konkurrenten getroffen.

«Es ist ein bisschen entspannter im nacholympischen Jahr, ich bin jedoch trotzdem super motiviert. Mein Ziel sind die Top drei, aber ich will natürlich gerne gleich wieder die Weltcupführung übernehmen», sagte Schurter. Von Absalon weiß Schurter, «dass er super in Form ist». Jaroslav Kulhavy hatte etwas Probleme in der Vorbereitung. Insgesamt zwei Wochen musste er krankheitsbedingt pausieren, zuletzt nachdem sich nach einer Zahnbehandlung eine Entzündung einstellt. «Ich bin nicht bei hundert Prozent», sagt Kulhavy, «werde aber mein Bestes versuchen.»

Das eröffnet ein klein wenig mehr Chancen für den Deutschen Hoffnungsträger Manuel Fumic. Er hofft, dass er an seine bislang stärkste Weltcup-Saison aus dem Vorjahr anknüpfen kann. Zum Weltcup-Auftakt 2012 konnte er in Pietermaritzburg immerhin Rang drei erobern. «Ich will vor heimischem Publikum aufs [fünfköpfige] Podium. Ich zähle auf mein Heimpublikum, das mich den Berg hochschreit», sagt der Kirchheimer. Ein wenig im Hinterkopf wird der oberste Podestplatz aber schon sein. «Ich bin sehr gut vorbereitet, das Training hat gepasst», erklärt Fumic. «Ich finde den Kurs in Albstadt zukunftsweisend. Der Kurs liegt mir prinzipiell, auch wenn ich für mich persönlich sind die Anstiege lieber ein klein wenig kürzer hätte. Ich glaube aber, es gibt niemand, der sagt, der Kurs wäre perfekt für ihn», meint der 31-jährige Deutsche Meister.

Europameister Moritz Milatz ist leider krank geworden. Seit vergangener Woche laboriert er an einem Infekt. Ob er überhaupt starten kann, ist noch ungewiss.

Bei den Damen ist die Konstellation schwieriger einzuschätzen. Im Gegensatz zur Herren-Welt, gibt es hier auch Nordamerikanerinnen, die zur absoluten Weltspitze zählen. Allen voran die Weltcup-Titelverteidigerin Catharine Pendrel aus Kanada und ihre Luna-Pro-Teamkollegin, die Olympia- und WM-Dritte Georgia Gould aus den USA.

Maja Wloszczowska aus Polen, die im Frühjahr nach einer siebenmonatigen Verletzungspause per Siegesserie ein eindrucksvolles Comeback feierte, gehört auch zu den Sieg-Kandidatinnen. Weltcup-Rekordsiegerin Gunn-Rita Dahle-Flesjaa aus Norwegen kämpfte lang mit einem Infekt, so dass man sie bis dato nur das Rennen in Münsingen zu Ende fahren sah. Olympiasiegerin und Weltmeisterin Julie Bresset fällt ja wegen ihres Schlüsselbeinbruchs im gleichen Rennen noch bis Mitte Juni aus. Gespannt sein darf man auf Straßen-Olympiasiegerin Marianne Vos, die zum ersten Mal bei einem MTB-Weltcup an den Start geht.

Was die deutschen Ambitionen angeht, ruhen die Hoffnungen nicht ausschließlich auf Sabine Spitz. Die hat schon sechsmal in Albstadt gewonnen und liebt das Publikum auf der westlichen Schwäbischen Alb. Für sie hat sich der Kurs jedoch zu ihrem Nachteil verändert. «Zwei so steile Anstiege, das kommt mir nicht so entgegen. Aber wenn man gute Form hat, dann kann man auf jeder Strecke schnell fahren», sagte Spitz. Wie gut ihre Form wirklich ist, darüber tappt sie etwas im Dunkeln. «Ich kann noch keine objektiven Rückschlüsse ziehen», sagt sie und spricht von den Top-Ten als Ziel.

Die 41-Jährige verweist auf ihre 13 Jahre jüngere Teamkollegin Adelheid Morath. Die Freiburgerin hat einen Leistungssprung vollzogen. «Adelheid kommt die Strecke sicher entgegen. Ihr traue ich einen Platz unter den besten Fünf zu», so Spitz. Die Deutsche Vizemeisterin selbst hat sich das zum Ziel gesetzt, mindestens einmal in dieser Saison. «Es muss alles zusammen passen, dann kann ich es schaffen. Und in Albstadt sind die Voraussetzungen vielleicht sogar am besten», so die Sportsoldatin.

Das Weltcup-Wochenende beginnt am Freitag in der Tailfinger Innenstadt mit dem Eliminator Sprint. Erstmals wird es 2013 eine offizielle Gesamtwertung geben, der Anreiz ist deshalb noch höher als im Jahr zuvor. Der Eliminator Sprint wird in Albstadt im Vierer-Modus gefahren. Das heißt, 32 qualifizieren sich für das Achtelfinale, dann scheiden jeweils zwei Fahrer aus.

Thomas Litscher, der WM-Dritte Daniel Federspiel und der Slowene Mihal Halzer gehören zu den Favoriten. Weltmeister Ralph Näf aus der Schweiz wird nach einer Handoperation erst kurzfristig entscheiden können, ob er an den Start geht.

Der Deutsche Meister Simon Gegenheimer aus Remchingen hofft ebenfalls auf den Einzug ins Finale der besten Vier. Er war letztes Jahr in allen drei Weltcup-Wettkämpfen immer mindestens im Halbfinale, einmal gelang ihm als Dritter der Sprung aufs Podest. «Ich komme eigentlich auf allen Strecken zurecht», sagte Gegenheimer, der vergangenen Samstag in der Disziplin zum zweiten Mal den Deutschen Meistertitel holte.

Bei den Damen gilt Weltmeisterin Alexandra Engen aus Schweden als Favoritin. In Vize-Weltmeisterin Jolanda Neff aus der Schweiz hat sie jedoch eine ebenbürtige Konkurrentin. Eva Lechner aus Italien wird ebenfalls hoch gehandelt und auch Kathrin Stirnemann vom Team Sabine Spitz-Haibike besitzt gute Chancen.

Aus deutscher Sicht ist wohl die DM-Dritte Nadine Rieder die stärkste Fahrerin. Sollte ihr der Halbfinal-Einzug gelingen, wäre das schon ein großer Erfolg.

Am Samstag finden die Nachwuchs-Rennen der U23-Kategorie sowie das der Juniorinnen statt. Die Junioren sind am Sonntagmorgen dran.

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