Murcia (dpa) - Ein Defekt elf Kilometer vor dem Ziel vereitelte vermutlich den ersten möglichen Etappensieg von Linus Gerdemann bei der 64. Spanien-Rundfahrt. Stattdessen gewann nach 169,5 Kilometern im Ziel der 10. Etappe in Murcia der Australier Simons Gerrans vor dem Kanadier Ryder Hesjedal.
Der umstrittene Alexander Winokurow aus Kasachstan wurde letzter der vierköpfigen Ausreißergruppe, die das Ziel mit 3:42 vor dem Feld erreichte. An der Spitze des Gesamtklassements gab es keine Änderungen: Der Spanier Alejandro Valverde (Spanien) verteidigte sein Gold-Trikot mit sieben Sekunden Vorsprung vor dem Australier Cadel Evans.
19 Kilometer vor dem Ziel hatte Gerdemann aus einer 19-köpfigen Spitzengruppe heraus attackiert. Den letzten Anstieg, den Creste del Gallo, 16 Kilometer vor dem Ziel nahm er mit 29 Sekunden Vorsprung in Angriff. Aber Winokurow, der erst im Juli aus seiner zweijährigen Doping-Sperre zurückgekehrt war, und mit ihm im Schlepptau andere Ausreißer machten sich auf die Verfolgung. Den Gipfel passierte Gerdemann zwar noch als Solist, aber unmittelbar danach legte ihn ein Defekt lahm, die Konkurrenz sauste an ihm vorbei und machte sich auf die letzten elf Kilometer. Vier Fahrer erarbeiteten sich auf der Abfahrt den entscheidenden Vorsprung und machten den Sieg unter sich aus.
Bereits zehn Kilometer nach dem Start hatte sich die Ausreißergruppe formiert. In ihr waren Fahrer aus fast allen Sportgruppen vertreten, so dass die Chancen auf ein Durchkommen schon von Beginn an groß war, erst recht als der Vorsprung auf zwischenzeitlich fast neun Minuten angestiegen war.
Der Österreicher Thomas Rohregger aus dem Milram-Team war zum Start der 10. Etappe in Alicante nicht mehr angetreten. Er leidet an einer fieberhaften Infektion.