„Das ist für mich der absolute Tiefpunkt, der bitterste Moment meiner Karriere“, machte ein enttäuschter Bartko aus seiner Stimmung nach dem Lauf keinen Hehl. „Ich habe mein Ziel, eine Medaille zu holen, nicht erreicht. Die Weltspitze ist innerhalb eines Jahres davongezogen.“ Ähnlich äußerte sich auch Burckhardt Bremer, Sportdirektor des BDR: „Damit sind wir in dieser Disziplin am Tiefpunkt angelangt. Natürlich ist das eine Enttäuschung. Auch wenn die Chance nur noch theoretisch und das Abschneiden zu erwarten war, die Olympia-Qualifikation ist damit weg. Ob das jetzt mit Platz 16 oder mit Platz fünf war, ist dabei nun auch egal.“ Allerdings ordnete Bremer die Zeit von Bartko auch ein: „Die Zeit, die Robert hier gefahren ist, ist er im ganzen Winter noch nicht gefahren. Und die Zeiten, die die Sieger gefahren sind, ist er sein ganzes Leben noch nicht gefahren.“ Auch Bundestrainer Uwe Freese zeigte sich beeindruckt von der Konkurrenz: „Da sind verdammt schnelle Zeiten gefahren worden. Davon waren wir überrascht. Wir haben nach den ersten Läufen sogar noch die Übersetzung für Robert geändert. Das hat bei Robert für zusätzliche Verunsicherung gesorgt. Leider hat er den neuen Gang auf dem letzten Kilometer dann auch nicht ganz durchgestanden.“

Gleichzeitig richtete Burckhardt Bremer den Blick aber bereits in die Zukunft und kündigte indirekt einen Generationswechsel an: „Wir werden aus diesem Tal wieder rauskommen. Dazu werden wir auch auf junge Kräfte setzen und müssen schauen, dass wir in den Bahnradsport wieder mehr investieren.“ Auch Bartko will weiter kämpfen: „In Peking nicht dabei zu sein, wäre bitter“, so der 32-Jährige aus Jütchendorf. „Aber ich will auf jeden Fall weitermachen. Als Sportler muss man auch mit Niederlagen umgehen. Nach Tiefen kommen auch wieder Höhen, das ist wie an der Börse. Wenn es runter geht, muss es auch wieder bergauf gehen.“

Auch Robert Bengsch musste als zweiter deutscher Starter ein Tief verkraften. Er musste bereits im zweiten Qualifikationslauf gegen den Neuseeländer Hayden Roulston ran. Dabei wurde der 24-jährige Berliner eingeholt und danach auf Grund von Windschattenfahrens disqualifiziert.

Für die Finals am heutigen Abend qualifizieren sich nur die besten vier Fahrer. Die Top-Zeiten lieferten über die 4000 Meter in einer insgesamt äußerst schnelle Qualifikation der Niederländer Jenning Huizenga mit 4:16,343 Minuten, der Brite Bradley Wiggins mit 4:17,024 Minuten sowie der Russe Alexei Markov und der Neuseeländer Roulston.

Für den ehemaligen Vierer-Weltmeister Robert Hayles aus Großbritannien und den Niederländer Pim Ligthart ist die WM derweil schon vor dem ersten Start zu Ende. Sowohl bei dem 35-jährigen Briten, der in der Einzelverfolgung hatte starteten sollen, als auch bei dem Weltcup-Sieger im Punktefahren vor gut fünf Wochen in Kopenhagen wurde am Mittwoch nach einem Bluttest ein überhöhter Hämatokritwert festgestellt. Der WM-Zweite von 2006 Hayles und der Niederländer Ligthart wurden mit einer zweiwöchigen Schutzsperre belegt.

Insgesamt waren am Mittwochmorgen zwischen 7.08 Uhr und 8.28 Uhr 66 Blutkontrollen bei den Mannschaften aus den USA, Australien, den Niederlanden und Großbritannien vorgenommen worden, teilte der Weltverband UCI mit.

Robert Bartko
Robert Bengsch

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30. März: Am Abend „Wasser in den Schuhen“ - Stress für Alexander Donike am Bahn-Rand in Manchester
29. März: Bahn-WM: Silbermedaille für Pollack und Kluge
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28. März: Teure Siegerehrung: Bundeswehr-Sticker kostet Welte 2000 Franken
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27. März: Trotz Vierer-Aus: „Zwischenbilanz positiv“
26. März: Erste Medaille für den BDR: Bronze für Kluge
26. März: Bartko: „Der bitterste Moment meiner Karriere“
26. März: Brite Hayles für Bahnrad-WM gesperrt
26. März: WM-Vorschau: „Olympia-Quali an erster Stelle“

Tagebuch der Bahn-Nationalmannschaft von der WM in Manchester