Nevers (rad-net) - Gert Steegmans hat die verkürzte erste Etappe der 66. Fernfahrt Paris-Nizza gewonnen und dabei seinen zweiten Saisonsieg gefeiert. Der 27-jährige Belgier setzte sich nach nur 87 Kilometern und 2:21:29 Stunden in Nevers mit leichtem Vorsprung an der Spitze einer großen Fahrergruppe durch. Das Gelbe Trikot des Gesamtführenden verteidigte Prolog-Sieger Thor Hushovd aus Norwegen, der im Tagesklassement Dritter wurde. Auf Platz zwei landete der Franzose Jerome Pineau vom Team Bouygues Telecom. Bester deutscher Fahrer wurde Christian Knees vom Team Milram auf Platz 13. Einen Platz hinter ihm landete sein ehemaliger Teamkollege Marcel Sieberg, der jetzt für die Mannschaft High Road fährt. Wegen starken Windes und Regens war die ursprüngliche Distanz von 184 Kilometern erheblich verkürzt worden.
Der letztjährige Zweite der Tour de France, Cadel Evens, gehörte auf den regennassen Straßen zu den Sturzopfern des Tages. Der Australier erlitt nach ersten Diagnosen aber nur oberflächliche Verletzungen und konnte weiter fahren, verlor im Ziel aber 2:40 Minuten auf die Spitze. Der Gerolsteiner-Kapitän Davide Rebellin (Italien) konnte als Neunter seine Ambitionen auf den Gesamtsieg wahren. Ein Opfer der Bedingungen wurde dagegen Gerolsteiner-Profi Stefan Schumacher, der einen Tag nach seinem Top-Ergebnis im Prolog heute Anschluss an die Spitzengruppe verpasste. „Auf der Windkante ist alles auseinander geflogen. Das war heftig“, so Christian Wegmann, Sportlicher Leiter bei Gerolsteiner.
Nachdem der Weltverband UCI am Vortag den Machtkampf mit dem Paris-Nizza-Veranstalter ASO, der das Rennen unter die Oberaufsicht des französischen Verbandes gestellt hatte, verloren geben musste, ist über die angedrohten Sanktionen offensichtlich noch nicht entschieden. «Bisher gibt es keine Sanktionen», sagte UCI-Sprecher Enrico Carpani. Der Dachverband hatte mit Sperren, Geldstrafen und dem WM-Startverlust gedroht und bezeichnet das Traditions-Rennen, das seinen 75. Geburtstag feiert, weiter als «illegal».
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