Berlin (dpa) - Die «Berliner Zeitung» hat Konsequenzen aus den Doping-Dauerskandalen im Radsport gezogen und wird die diesjährige Tour de France nur mit einer täglichen Kolumne begleiten.
Eine klassische Berichterstattung über die sportlichen Aspekte der Frankreich-Rundfahrt wird es nicht geben. «Keine Etappenberichte, keine Fotoserien, keine der üblichen Grafiken über die Schwierigkeitsgrade der Strecken, keine Folklore, die den Blick vernebelt auf das Wesentliche», kündigte das Blatt an.
«Für das, was sich Radsport nennt, wäre ein täglicher Gerichtsreport die angemessene Form», heißt es in einem Beitrag zu diesem Thema. Und: «Wer in Gelb fährt, ist völlig unerheblich.» Da aber «Ausblenden» auch kein journalistisches Kriterium sei, habe sich die «Berliner Zeitung» für einen Kompromiss entschieden - die tägliche Kolumne in Form eines Tagebuches. Themen sind dann einzig und allein «die Tour und die Drogen, der Radsport und die organisierte Kriminalität». Die Zeitung ist seit 1997 Stammgast bei der Tour de France und wird auch in diesem Jahr einen Berichterstatter vor Ort haben.