Amsterdam/Roubaix (rad-net) - Die Bahn-Weltmeisterschaften in Roubaix werden ohne zwei Europameister stattfinden: Die niederländischen Teamsprinterinnen Shanne Braspennincx, Kyra Lamberink, Hetty van de Wouw und Steffie van der Peet sind genauso wenig wie Yoeri Havik und Jan-Willem van Schip, die sich den Titel im Zweiermannschaftsfahren schnappten, startberechtigt.
Aufgrund der Corona-Pandemie hatte der niederländische Radsportverband KNWU keine Delegation zu den drei Nationencups in Hongkong, Sankt Petersburg und Cali entsendet. Die Teilnahme an mindestens einem der Nationencups ist jedoch laut Regularien des Weltradsportverbandes UCI Voraussetzung für einen WM-Start.
«Wir haben lange Gespräche mit der UCI geführt, aber sie halten an ihrer Position fest», erklärte der niederländische Sportdirektor Thorwald Veneberg gegenüber «nu.nl».
Allerdings gab es auch Kritik aus den eigenen Reihen. Havik hätte mehrfach mit der KNWU gesprochen und auf diese Problematik hingewiesen. «Es ist ärgerlich, dass der Verband nun der UCI die Schuld geben will. Denn seit einem halben Jahr rufe ich den Verband an: Lasst mich nach Cali fahren, dann habe ich wenigstens an einem Nationencup teilgenommen und damit verhindert man diese Situation», so Havik gegenüber «NOS». «Mir wird die Chance auf einen WM-Titel genommen. Und fünf davon bekommt man in seiner Karriere nicht.»
Nicht von der Regelung betroffen sind offenbar die männlichen Teamsprinter aus den Niederlanden. Sie holten im vergangenen Jahr den WM-Titel und haben als Titelverteidiger persönliches Startrecht bei den Weltmeisterschaften vom 20. bis 24. Oktober.