Saint-Gervais (dpa/rad-net) - Nach dem durch einen unvorsichtigen Zuschauer ausgelösten Massensturz bei der Tour de France ermittelt einem Medienbericht zufolge die Polizei. Wie die Zeitung «Le Parisien» berichtete, hat die Gendarmerie eine Untersuchung eingeleitet - der Zuschauer ist identifiziert worden.
Die Person war auf der 15. Etappe etwa 128 Kilometer vor dem Ziel zu weit auf der Straße und streckte seinen Arm heraus. Offenbar hielt der Zuschauer ein Smartphone in der Hand. Der an der Spitze des Feldes fahrende US-Amerikaner Sepp Kuss (Jumbo-Visma) berührte den Arm, stürzte und riss rund 20 Fahrer mit zu Boden, unter ihnen Teamkollege Nathan van Hooydonck und Egan Bernal (Ineos Grenadiers). In den Bergen gilt Kuss als der wichtigste Helfer von Titelverteidiger Jonas Vingegaard.
Es ist noch nicht bekannt, welche rechtlichen Schritte gegebenenfalls eingeleitet werden. Die Staatsanwaltschaft von Annecy hat «Le Parisien» mitgeteilt, dass sie abwarte, ob Kuss Anzeige erstatten werde. Es scheint, dass die Polizei Jumbo-Visma diesbezüglich kontaktieren wird.
Bei der Frankreich-Rundfahrt kommt es immer wieder zu derartigen Zwischenfällen. Jordi Meeus (Bora-hansgrohe) hat am Mittwoch wegen eines ähnlichen Vorfalls beinahe einen Sturz auf der Zielgeraden der elften Etappe erlebt. Zuvor hatte der Belgier Steff Cras (TotalEnergies) einen Zuschauer für sein Aus bei dieser Tour verantwortlich gemacht, nachdem er auf der achten Etappe gestürzt war.