Riva del Garda (rad-net) - Simon Yates (BikeExchange) hat auf der Schlussetappe der Tour of the Alps nichts mehr anbrennen lassen und sich souverän den Gesamtsieg gesichert. Das Teilstück gewann derweil Bora-hansgrohe-Profi Felix Großschartner als Solist.
Großschartner bestimmte die 120,9 Kilometer lange Etappe von Valle del Chiese nach Riva del Garda vom Start weg mit. Am ersten Anstieg war er mit einigen weiteren Fahrern aus dem Peloton davongefahren, unter anderem waren Teamkollege Matteo Fabbro, Georg Steinhauser (Tirol-KTM), Tony Gallopin (Ag2r-Citroen), Dan Martin (Israel Start-Up Nation), Tejay van Garderen (EF Education-Nippo) und Nicolas Roche (DSM) dabei. Da in der Gruppe drei Fahrer aus der Top-15 des Gesamtklassements vertreten waren, bekamen die Ausreißer nie mehr als drei Minuten Vorsprung.
Die dezimierte sich nach und nach und als der Lago di Tenno rund 20 Kilometer vor dem Ziel das zweite Mal erklommen wurde, attackierte Großschartner aus der Spitzengruppe, die bis auf Roche und Alessandro de Marchi (Israel Start-Up Nation) schließlich von der Favoritengruppe um Yates eingeholt wurde. Großschartner hatte am Gipfel des Berges rund eine Minute Vorsprung auf seine beiden Verfolger und verteidigte bis ins Ziel einen Vorsprung von 34 Sekunden. «Es fühlt sich richtig gut an zu gewinnen, besonders so nahe an der Heimat. Nach der zweiten Etappe habe ich mir vorgenommen, einfach von Tag zu alles zu versuchen. Zweimal hat es leider nicht geklappt, aber ich habe mich nicht unterkriegen lassen», sagte der Österreicher nach der Etappe. Großschartner war bereits auf der dritten und vierten Etappe in der Ausreißergruppe des Tages und musste sich auf dem dritten Teilstück nur Moscon geschlagen geben. «Auch heute wollten wir wieder in die Gruppe und das hat super geklappt. Am letzten Anstieg hatte ich einfach die besten Beine und habe durchgezogen. In so einem Feld zwei Wochen vor dem Giro zu gewinnen ist natürlich toll und gibt Selbstvertrauen.»
Hinter Felix Großschartner belegten Roche und De Marchi die Plätze zwei und drei, während das Feld mit 40 Sekunden Rückstand, angeführt von dem zweifachen Etappensieger Gianni Moscon (Israel Start-Up Nation), das Ziel erreichte. Yates kam als Zwölfter ins Ziel.
Im Gesamtklassement kam es dadurch zu keinen Veränderungen mehr. Yates gewann die fünftägige Rundfahrt durch Österreich und Italien mit 58 Sekunden Vorsprung auf Pello Bilbao (Bahrain-Victorious). Aleksandr Vlasov (Astana-Premier Tech) wurde mit 1:06 Minuten Rückstand Dritter. Bester Deutscher war Florian Lipowitz (Tirol-KTM), der vor zwei Jahren noch als Biathlet unterwegs war, im vergangenen Jahr aber zum Radsport wechselte, als 18. (+6:28).